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Archäologen graben seit Samstag

England: Schlummert unter einem Pub-Parkplatz in Wirral ein Schiff aus der Wikingerzeit?

Ein lange vor sich hin gärendes Archäologie-Geheimnis ist dabei, gelüftet zu werden: Unter dem Parkplatz eines Pubs im nordenglischen Wirral bei Liverpool wird schon seit Jahrzehnten ein Boot vermutet, das einen direkten Bezug zur einstigen Wikingerherrschaft in der Region haben dürfte.

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Auf dem Parkplatz des Pubs „The Railway“ in Wirral bei Liverpool finden in den kommenden Wochen archäologische Ausgrabungen statt. (Foto: YouTube)

Seit diesem Samstag finden dort Grabungen statt. Endlich. Die Vorsitzende der Wirral Archaeology Community Interest Company, Dominga Devitt, dazu: „Seit vielen Jahren besteht ein großes lokales Interesse an diesem vergrabenen Objekt. Es wird vermutet, dass es ein Boot aus der Wikingerzeit ist. Aber bis dato ist es noch nie professionell untersucht worden.“

Bisher ist lediglich bekannt, dass Arbeiter vor Ort im Jahr 1938 ein uraltes Schiff in Klinkerbauweise freigelegt haben. Also einer Bauweise mit überlappenden Planken, die ihren Ursprung in Skandinavien hat. Allerdings soll damals der Vorgesetzte die sofortige Zuschüttung befohlen haben. Warum, ist unbekannt.

1938 machte ein Arbeiter zum Glück detaillierte Notizen zum Boot

Zum Glück aber machte einer der Arbeiter detaillierte Notizen und fertigte eine Skizze an, die den guten Zustand des Schiffes dokumentierte. Seither gibt es die wildesten Spekulationen, was genau dort im Untergrund liegen könnte. Und immer mit dabei das Wort Wikinger, was historisch durchaus zu dem Ort passt.

Daher auch ist Professor Steve Harding von der Universität Nottingham an den nun gestarteten Ausgrabungen rund um das „Railway Inn“ beteiligt. Er ist spezialisiert auf archäologische Holzproben und zugleich Experte für die Geschichte der Wikinger in der Region.

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Boot aus der Zeit stammt, als das Gebiet von Nordmännern besiedelt war“, sagte er. Man habe bereits herausgefunden, dass bei den Menschen in der Region bis etwa 1600 ein hoher Anteil an Y-chromosomaler DNA vorlag, die eng mit dem skandinavischen Raum verbunden ist.

(Audio-Beitrag der BBC zum Thema / auf englisch)

„Das Boot selbst muss eine Länge von etwa 6 bis 9 Metern haben. Außerdem ist es in wassergesättigtem Lehm vergraben, der ein ideales Konservierungsmittel ist“, so Harding weiter. „Es gibt nur sehr wenige Schiffe, die Archäologen in einem solchen Material gefunden haben.“

Erste Scans haben gezeigt: Das Schiff scheint intakt zu sein

Einleitende Radarscans haben gezeigt, dass das Schiff noch intakt zu sein scheint. Nun wird das Team in den kommenden Tagen und Wochen systematisch etwa 100 schmale Bohrlöcher in einem weiten Bereich vor dem Pub anbringen.

Durch diese Löcher werden kleine Proben des Holzes und der Umgebung für eine umfassende Analyse entnommen. Man entschied sich für diese Technik, um dem Schiff keinen Schaden zuzufügen, wie er bei einer kompletten Freilegung drohen würde.

Anschließend werden laut Phys.org die chemischen Analysen der Holzproben in Labors in Zusammenarbeit mit dem British Geological Survey in Keyworth, der Universität Oslo und der NTH in Trondheim durchgeführt. Vor der Gemeinde Wirral liegen spannende Wochen, das steht schon fest.

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