Interessante Studie
Skandinavischer Gladiator in Großbritannien entdeckt?
Spannende Studie: Menschen mit skandinavischer Abstammung lebten bereits zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert nach Christus in Großbritannien. Also lange vor den Ankünften der Angelsachsen und der Wikinger.
Zu diesem Ergebnis kam ein internationales Forscherteam, als es die DNA eines Mannes aus York analysierte, der womöglich ein römischer Gladiator war. Die Ergebnisse zeigen, dass 25 Prozent seiner genetischen Herkunft aus Skandinavien stammen.
Auch wenn es sich um ein Individuum handelt: Das Ergebnis deutet darauf hin, dass skandinavische Einflüsse in Großbritannien bereits weit vor dem 5. Jahrhundert präsent waren. Und damit vor der Zeit, als bedeutende Migrationsbewegungen aus dem hohen Norden Europas einsetzten.
Die Studie, am 01. Januar 2025 veröffentlicht in der Fachzeitschrift Nature (auf Englisch), identifizierte insgesamt drei bedeutende Migrationswellen in Europa während des ersten Jahrtausends nach Christus.
Die erste Welle umfasste Wanderungen von Skandinavien aus ins zentrale Europa zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde signifikanter genetischer Einfluss aus dem skandinavischen Raum in Regionen wie Großbritannien, Deutschland, Italien, Polen und der Slowakei festgestellt.
Zwischen 300 und 500 n. Chr. fand eine zweite Migrationsbewegung statt, bei der Menschen aus Mitteleuropa nach Skandinavien zogen. Zahnanalysen von Überresten aus Öland (Schweden) zeigen, dass zu dieser Zeit Personen mit stark mitteleuropäischer Abstammung in Skandinavien aufwuchsen.
Skandinavische Einflüsse in Großbritannien bereits Jahrhunderte vor den Wikingern
Die dritte und bekanntere Migrationswelle bestand aus den Wikingerbewegungen aus Skandinavien nach Europa. Diese umfassten Invasionen in England vom Überfall auf Lindisfarne 793 n. Chr. bis zur Schlacht von Stamford Bridge 1066.
Die Forscher nutzten laut Guardian eine Methode namens „Twigstats“, um genetische Anpassungen/Veränderungen zu verfolgen und Abstammungslinien zu rekonstruieren.
Dies ermöglichte es, umfangreiche Migrationsmuster zu identifizieren, die erheblich zur kulturellen Formung Europas beitrugen. Diese Erkenntnisse unterstreichen zugleich die bedeutende Rolle von Migration bei der Zusammensetzung und Veränderung der Bevölkerungen im ersten Jahrtausend unserer Zeit.
Sie zeigen klar, dass skandinavische Einflüsse in Großbritannien bereits Jahrhunderte vor den bekannten Wikinger- und Angelsachsenbewegungen vorhanden waren. Weitere Forschungsarbeiten sollen nun den Kern der Studienergebnisse stützen.