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„Besitzern fehlt einfach das Geld, für sie zu sorgen“

England: Tierschutz meldet 25 % mehr ausgesetzte Haustiere – binnen eines Jahres

Nach Angaben der Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) ist die Zahl der ausgesetzten Haustiere in England und Wales im Verlauf des letzten Jahres um 25 Prozent gestiegen.

RSPCA
Die Wohltätigkeitsorganisation hat ihre jährliche Adoptober-Kampagne ins Leben gerufen, die Menschen dazu ermutigt, ein gerettetes Tier zu adoptieren oder in Pflege zu nehmen.
(Foto: RSPCA)
Dr. Samantha Gaines, Expertin für das Wohlergehen von Haustieren bei der RSPCA, sagte in einer Mitteilung der Organisation:

„Es ist wirklich besorgniserregend zu sehen, dass die Tiere immer länger in unserer Obhut bleiben und dass Jahr für Jahr weniger Tiere vermittelt werden. Leider glauben wir, dass wir die verheerenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und der Lebenshaltungskostenkrise langsam zu spüren bekommen.“

In extremen Fällen würden Haustiere wegen der steigenden Kosten dann einfach ausgesetzt. „Wir sehen, dass immer mehr Tiere in unsere Obhut kommen, weil den Besitzern das Geld fehlt, für sie zu sorgen“, so das Statement weiter. Eine furchtbare Bestandsaufnahme.

Insgesamt wurden laut Angaben von RSPCA in England und Wales allein in den Monaten Januar bis Juli 2022 fast 23.000 Tiere ausgesetzt. Hinzu kommt, dass scheinbar auch die Aufnahmebereitschaft infolge der Krisen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Um rund 10 Prozent, sagt die Organisation.

Statistische Vorboten deuteten bereits auf die Entwicklung hin. So veröffentlichte die RSPCA im Juni 2022 Zahlen, wonach fast 70 Prozent der befragten Haustierbesitzer angaben, im Vergleich zum Vorjahr steigende Kosten für die Haustierbetreuung zu registrieren.

Das Schlimme: Fast 20 Prozent waren sich nicht sicher, ob das Einkommen in Zukunft für die Ernährung der Haustiere reichen werde. Andere Befragungen wie die des Dog Trusts kommen sogar zu noch drastischeren Aussagen.

Demnach gaben im vergangenen Monat 43 Prozent der Befragten an, dass sie es immer schwieriger finden, ihren Hunden alles zu geben, was sie brauchen. Grund auch hier: die gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Regional gesehen hat die RSPCA zuletzt in Yorkshire die meisten ausgesetzten Tiere aufgenommen. Hier lag der Anstieg im letzten Jahr bei fast 40 Prozent. Die East Midlands folgen mit 35 Prozent – schwindelerregende Zahlen.

Den RSPCA-Daten zufolge sind Hunde nach wie vor die am häufigsten ausgesetzten Tiere. Sie machen mehr als ein Drittel aller ausgesetzten Tiere aus, die die Wohltätigkeitsorganisation bislang im Jahr 2022 aufgenommen hat.

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