2.000 Jahre alte Artefakte
England: Unterwasser-Funde weisen auf unbekannten römischen Hafen hin
Bei archäologischen Untersuchungen im nordenglischen Fluss Wear sind vor wenigen Tagen zahlreiche Artefakte römischer Herkunft entdeckt worden. Experten sehen darin Hinweise für eine bislang unbekannte Hafenanlage, die das Landesinnere mit dem Seehandel verknüpft haben könnte.
In jedem Fall werfen die Gegenstände laut Archäologe Gary Bankhead schon jetzt ein neues und „bedeutendes“ Licht auf das Leben in der Region vor gut 2.000 Jahren. Bei den in North Hylton (Sunderland) aus dem Fluss gefischten Gegenständen handelt es sich unter anderem um fünf uralte Steinanker.
„Es ist das erste Mal in Großbritannien, dass solche Anker in einem Fluss zum Vorschein gekommen sind“, sagte Bankhead laut einem BBC-Bericht. Bisher, so der Archäologe weiter, seien solche Funde eigentlich nur an der Meeresküste denkbar gewesen.
Da weiter flussaufwärts große römische Forts waren, wird nun angenommen, dass sich auf Höhe von North Hylton ein Verbindungshafen befunden hat. Also ein Hafen, über den Fracht zum Weitertransport in seichtem Gewässer von großen Handelsschiffen auf kleinere Boote verladen worden sein könnte.
Obwohl die Hafen-Theorie noch zu untersuchen sein wird, deuten die Fundstücke bereits jetzt auf ein in dieser Form unbekanntes Handelsnetz hin. „Wir interpretieren es so, dass Schiffe über die Nordostküste Englands in die Mündung des Wear gefahren sind, bis der Wasserstand auf Höhe von North Hylton nicht mehr zur Weiterfahrt reichte“, sagt Bankhead.
Vier der gefundenen Anker sollen aus regionalem Stein gefertigt worden sein. Ein weiterer stammt jedoch nachweislich aus der Gegend südlich von Whitby in North Yorkshire, was die Theorie eines Hafens von überregionaler Bedeutung zusätzlich stützt.
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