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Faszinierend und (fast) menschenleer

Alutaguse – Moorlandschaft im Norden Estlands

Wer sich im nordöstlichen Landkreis Ida Virumaa – von Jõhvi kommend – über die Autostraße Nr. 3 auf den Weg zum Peipsi-See macht, gelangt in der Gegend um Iisaku zu einer als Alutaguse bezeichneten Moorlandschaft.

Bär Alutaguse
Europäischer Braunbär in Alutaguse. (Foto: John Boyle, CC BY-NC 2.0)

Das feucht-karge Sumpfgebiet machte die Gründung größerer Ansiedlungen in der Region schon immer nahezu unmöglich.

Daher sind es einzig und alleine besagtes Iisaku und eine weitere kleine Ansiedlung namens Tudulinna, die den Landstrich zumindest nicht völlig unbewohnt erscheinen lassen.

Bären und russische Prägung: das passt

Etwas nordwestlich schließt sich das Muraka-Hochmoor an, das heute als Lebensraum für etwa 100 Bären und etliche seltene Vogelarten dient.

Die Umgebung wirkt schroff, ja eigentümlich. Kein Wunder also, dass auch die hier lebende Bevölkerung nicht ganz in das gewohnte estnische Bild passt.

Marderhund Alutaguse
Marderhund im Schutzgebiet Alutaguse, wird gerne mit dem Waschbär verwechselt, mit diesem ist er jedoch nicht verwandt. (Foto: John Boyle, CC BY-NC 2.0)

Die meisten Bewohner der Region stammen von russischen Einwanderern ab. Sie kehrten ihrer Heimat nach dem Nordischen Krieg der Jahre 1700 bis 1721 den Rücken, um in den hiesigen Gebieten nördlich des Peipsi-Sees ihr Glück zu suchen.

Im Herzen von Alutaguse sind daher Sprache und Brauchtum auch heute noch stark russisch geprägt, worüber sich interessierte Besucher im Heimatmuseum von Iisaku ein genaues Bild machen können.

Museum von Iisaku Ausstellung im Heimatmuseum Werkzeug Museum

Im Heimatmuseum von Iisaku. (Fotos: Nordisch.info)

Weiterführende Informationen zu Alutaguse

  • Mäetaguse-Herrenhaus: Das für die Region überraschend prachtvolle Herrenhaus stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Bis Ende 2017 diente es als Gemeindeverwaltung von Mäetaguse. Zudem finden in dem Gebäude seit Jahren kulturelle Veranstaltungen und private Feierlichkeitenstatt. Beispielsweise Hochzeiten, Empfänge und Jubiläen.

    Schmuckstück des Anwesens sind ein historisches Deckengemälde im Eingangsbereich und zwei Löwenskulpturen aus Bronze, die aus der Gründerzeit des Gutshofs erhalten geblieben sind.

    Aber nicht nur das Haupthaus ist sehenswert: zu nennen sind der Getreidespeicher mit Arkade und ein Kutschenhaus. Und richtig, ein Hotel gibt es ebenfalls. Zum Umfeld des Anwesens gehört eine Kapelle der ehemaligen Eigentümerfamilie, die im neugotischen Stil errichtet wurde.

    Webseite: www.moisahotell.ee (auf Englisch)

sh

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