Auswertung der „Autofreien Allee“
Autofreie Innenstadt belebte die Wirtschaft und zog die Menschen nach Tartu
Es ist nun erwiesen: eine autofreie Zone im Zentrum belebt die Innenstadt und kurbelt die Wirtschaft an. Zumindest gilt das für die estnische Universitätsstadt Tartu.
Eine Auswertung der Wirkung der autofreien Allee von Tartu (Autovabaduse puiestee) hat ergeben, dass 150.000 Besuche in der Gegend stattfanden und die Allee von Einheimischen und Touristen gut angenommen wurde. Das berichtet heute ERR Uudised.
Rückmeldungen von Bürgern von Tartu und Menschen aus den Nachbargemeinden zeigen, dass 70 Prozent der Befragten das Projekt für einen Gewinn hielten.
Junge Leute zwischen 17-24 Jahren äußerten sich besonders positiv über das Projekt: 42 Prozent sagten, dass sie es gerne zu einer festen Einrichtung in der Stadt machen würden.
Eine Befragung von 25 Unternehmen ergab, dass 85 Prozent der Unternehmensverantwortlichen meinen, dass das Projekt das zentrale Areal der Stadt wiederbelebt habe. 55 Prozent sagten, die Anzahl der Besucher in ihrem Unternehmen sei besser als erwartet gewesen, und 64 Prozent der Befragten bestätigten, dass der Umsatz ihres Unternehmens im Juli höher als erwartet war.
Die autofreie Allee hatte im Vergleich zum Juli 2019 einen positiven Effekt auf den Inlandstourismus, als es keine derartige Einrichtung gab, zur selben Zeit im Jahr 2020 gab es fast 7.000 Übernachtungen mehr in der Tartuer Hotellerie.
Die Stadtverwaltung beobachtete die Auswirkungen auf den Verkehr, und die Ergebnisse zeigten, dass es durch die Sperrung der Allee für Autos in Spitzenzeiten maximal 50 Sekunden länger dauerte, die Strecke – vom Botanischen Garten bis zum Einkaufszentrum im Quartier – über alternative Wege zu erreichen.
Mehr als 200 Veranstaltungen, Aufführungen, Gespräche, Treffen, Mini-Konzerte und Workshops fanden in dem Monat, in dem die autofreie Allee geöffnet war, statt. Die Aktivitäten wurden sowohl für Kinder als auch für ältere Menschen angeboten.
Ziel der Autofreien Allee war es, die vom Coronavirus betroffene Wirtschaft wiederzubeleben und den Stadtbewohnern durch die Verbindung des Emajõgi-Flusses mit dem Stadtzentrum neue Freizeitmöglichkeiten und ein neues Gebiet zu erschließen. Die Vabaduse puiestee war vom 3. Juli bis zum 2. August für den Autoverkehr gesperrt. Es handelt sich um eine Allee, die entlang des Emajõgi-Flusses verläuft und normalerweise stark befahren ist.
ap