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Anschluss an das europäische Stromnetz

Baltikum vom russischen Stromnetz getrennt – Ein historischer Moment

Ein historischer Moment für die Energieversorgung der baltischen Staaten: Am Samstagmorgen spätestens um 9:09 Uhr haben sich Estland, Lettland und Litauen erfolgreich vom russisch kontrollierten IPS/UPS-Stromnetz getrennt. Am Sonntag erfolgte die Synchronisierung mit dem kontinentaleuropäischen Stromnetz.

Stromnetz Balktikum
Die Synchronisierung der Stromnetze im Baltikum mit Europa gelangte bis zum New Yorker Times Square. Die elektronische Börse Nasdaq gratuliert Elering, AST, Litgrid und PSE zum Verlassen der russischen Infrastruktur. (Screenshot Elering)
„Das ist gerade erst passiert – um 9:09 Uhr, um genau zu sein“, erklärte Ain Köster, Sprecher des estnischen Netzbetreibers Elering, gegenüber dem estnischen Rundfunk ERR. „Sowohl Estland als auch die anderen baltischen Länder haben den Frequenzbereich Russlands verlassen.“

Testbetrieb im Inselmodus

Die Übertragungsnetzbetreiber Elering (Estland), Augstsprieguma tīkls (AST, Lettland) und Litgrid (Litauen) gaben in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie den Betrieb erfolgreich in den Inselmodus überführt haben, nachdem sie sich vom russisch kontrollierten IPS/UPS-System getrennt hatten. Am gestrigen Sonntag wurde das Baltikum an das kontinentaleuropäische Synchrongebiet (CESA) angebunden.

Der gesamte Prozess der Trennung dauerte etwa drei Stunden. Die Netzbetreiber in Litauen begannen am Samstag um 6 Uhr mit der Trennung, die Verbindungen zu Kaliningrad und Weißrussland wurden sukzessive bis 7:30 Uhr gekappt. In Lettland erfolgte die Abkopplung um 8 Uhr, während Estland sich um 9:09 Uhr schließlich ebenfalls vom russischen Netz trennte.

Keine Auswirkungen auf Verbraucher

Für die Verbraucher verlief die Abkopplung reibungslos und ohne spürbare Auswirkungen. „Alle Systeme sind stabil und sicher“, versicherte Köster. „Es gibt keinen Grund zur Sorge. Alles scheint in bester Ordnung zu sein.“

Synchronisierung mit dem europäischen Stromnetz

Die eigentliche Synchronisierung mit dem kontinentaleuropäischen Netz wurde am Sonntag gegen 14 Uhr abgeschlossen. Zuvor wurden am Morgen letzte Tests durchgeführt, um die Stabilität der Systeme sicherzustellen.

Nach der Synchronisierung werden Estland, Lettland und Litauen Teil des größten synchronisierten Stromnetzes der Welt sein, das 26 Länder und mehr als 400 Millionen Verbraucher verbindet.

Der Anschluss an das kontinentaleuropäische Netz markiert einen entscheidenden Schritt für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten von russischer Infrastruktur und erhöht ihre Energieversorgungssicherheit nachhaltig.

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