Unfall infolge von Unwetter
China bekennt sich zu Beschädigung der Balticconnector-Pipeline
Laut einem Bericht der South China Morning Post haben chinesische Behörden erstmals eingeräumt, dass das Frachtschiff Newnew Polar Bear für die Beschädigung der finnisch-estnischen Balticconnector-Gaspipeline im vergangenen Oktober in der Ostsee verantwortlich ist.
In dem Bericht heißt es, der zur Flotte eines chinesischen Unternehmens gehörende Frachter habe den Schaden infolge eines schweren Sturmes herbeigeführt. Dies sei das eindeutige Ergebnis einer in China durchgeführten Untersuchung.
In einem Interview sagte dazu Kairi Küngas, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der estnischen Staatsanwaltschaft, den Bericht nicht erhalten zu haben. Ohnehin könne dieser nicht als Beweismittel in Estlands strafrechtlichen Ermittlungen verwendet werden.
Der Grund: Die chinesischen Behörden hatten davon abgesehen, estnische Ermittler mit in die Untersuchung einzubeziehen. „Die chinesischen Behörden haben auf unser Ersuchen schlichtweg nicht geantwortet“, sagte Küngas.
„Wir haben ein Rechtshilfeersuchen gestellt, um Beweise von dem Schiff und seiner Besatzung zu sammeln. Um diesem Ersuchen nachzukommen, können die chinesischen Behörden die Ermittlungen entweder selbst durchführen oder estnische Ermittler einbeziehen“, so Küngas weiter.
Der Schaden an der Balticconnector-Gaspipeline löste international große Irritationen aus
Auch Anna Zareff, Sprecherin des finnischen National Bureau of Investigation (NBI), äußerte sich zu der Angelegenheit und wies explizit darauf hin, dass die Ermittlungen in ihrem Land noch nicht abgeschlossen seien.
„Endgültige Schlussfolgerungen zu dem Vorfall können erst gezogen werden, wenn alle notwendigen Ermittlungsmaßnahmen abgeschlossen sind. Dies wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, so die NBI-Sprecherin. Immerhin bestätigte die finnische Seite einen kontinuierlichen Austausch mit China.
Die Beschädigung der Balticconnector-Gaspipeline im Oktober 2023 löste international große Irritationen aus, da es sich nach Nord Stream 1 und 2 um den nächsten potenziellen Anschlag auf kritische Infrastruktur in der Ostsee handelte.
Hier der Link zu einem Bericht, der die Vielzahl der Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit der Leckage an der Balticconnector-Pipeline zusammenfasst.