Wo sind die Finnen geblieben?
Estland: Das schöne Tartu (Europas Kulturhauptstadt 2024) ist touristisch wieder auf Kurs, aber…
Tartu läuft sich warm für 2024, wenn die Stadt im Herzen von Estland Europas Kulturhauptstadt sein wird. Da passt es, dass das touristische Interesse bereits in diesem Sommer merklich angezogen hat. Rund 25 Prozent mehr ausländische Touristen wurden bis dato gegenüber dem Sommer 2022 gezählt.
Die vorläufigen Daten zeigen bei negativer Sichtweise zwar auch, dass das Besucherniveau von vor der Corona-Pandemie noch nicht ganz wieder erreicht ist. Bei positiver Interpretation deutet sich hingegen an, welch hohes Aufkommen in der alten Hochschulstadt spätestens im kommenden Jahr herrschen wird.
Die von ERR.ee interviewte Geschäftsführerin eines zentral gelegenen Pubs zur Situation: „Es ist immer noch nicht ganz vergleichbar mit dem, was hier vor all den Krisen los war. Aber mit jedem Jahr scheint es besser zu werden…“.
Der Krieg in der Ukraine hat die Situation „etwas komplizierter gemacht“
Ein weiterer Gastwirt ist hingegen der Meinung, der Krieg in der Ukraine (und das damit verbundene Säbelrasseln an der NATO-Ostflanke) habe die Situation für Tartu nach der Pandemie wieder „etwas komplizierter gemacht“.
Vor allem der Rückgang der Besucher aus Finnland mache sich bemerkbar, die in Normalzeiten Reisebus für Reisebus in die wunderbare Altstadt am Fluss Emajõgi geströmt kämen. „Aber in diesem Sommer gibt es nicht viele“, wird er zitiert. „Die Leute trauen sich nicht, im Voraus zu planen.“
So oder so: Mit dem wohlverdienten Titel EU-Kulturhauptstadt wird 2024 ein gewaltiger Schub an medialem Interesse einhergehen – verbunden mit einem reichhaltigen Kulturprogramm und Veranstaltungen der Extraklasse. Tartu hat definitiv ein Ass im Ärmel.
