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Estland: Leitlinien zum Energiesparen in Hauptstadt vorgestellt

Das Silvesterfeuerwerk in Tallinn fällt in diesem Jahr weg

Die Verwaltung der estnischen Hauptstadt Tallinn hat diese Woche angesichts der Kostenexplosion im Energie- und anderen Bereichen einen ambitionierten Sparkurs für das Jahr 2023 vorgestellt.

Feuerwerk Tallinn
Silvester-Feuerwerk über dem alten Rathaus von Tallinn. (Symbolbild: depositphotos.com)
Prominentestes Opfer des Plans wird gleich zum Jahreswechsel das Silvesterfeuerwerk sein. Konkret: Gemeint ist das von der Stadt für gewöhnlich selbst organisierte Großfeuerwerk zum Jahreswechsel, während privates Böllern weiterhin möglich sein soll.

Zu rechnen ist allerdings auch hier mit Widerstand – jedoch aus anderem Grund. Es ist nämlich so, dass Feuerwerkskörper in Estland wegen ihrer Lärmbelästigung und insbesondere wegen des Stresses, den Haustiere dadurch erleiden, immer mehr in die Kritik geraten ist. Ausgang offen also.

Bestätigt ist hingegen das ungewöhnlich frühe Abschalten der städtischen Weihnachtsbeleuchtung. Während die Deko in Tallinn in den Vorjahren immer erst gegen Ende Februar erlosch, soll es nächstes Jahr bereits Mitte Januar so weit sein.

Dazu Bürgermeister Mihhail Kõlvart: „Die Weihnachtsstimmung muss und soll natürlich trotzdem weitergehen. Und die große Party wird am 31. Dezember stattfinden, allerdings ohne Feuerwerk.“

Insgesamt ist es das Ziel der Stadtverwaltung, mit den Maßnahmen rund 10 Millionen Euro bzw. 10 Prozent aller bisherigen Kosten einzusparen. Allerdings muss nach Angaben der Stadt eine zusätzliche Reserve von 26 Millionen Euro gebildet werden, um den Anstieg der Energiepreise aufzufangen.

Hier zeigt sich, was nicht nur auf Tallinn, sondern auch auf andere Großstädte Europas für Größenordnungen zukommen. Der kommende Winter wird in vielerlei Hinsicht ungemütlich, was natürlich viel mit Krieg in der Ukraine und den Krisen drumherum zu tun hat.

Um zu sparen, werden daher in Tallinn auch die Temperaturen runtergefahren. Als Richtlinie für städtische Gebäude gelten für die nun startende Heizperiode 19 bis 21°C. In Schulen sind es 20 bis 21°C und in Kindergärten 21 bis 23°C.

Auch bei der Straßenbeleuchtung wird laut ERR.ee nachjustiert. Sie wird ab sofort 15 Minuten später ein- und 15 Minuten früher ausgeschaltet. Diskutiert wird lediglich noch, ob es eine Reduzierung der Beleuchtung insgesamt geben soll.

„Das hängt auch vom Wetter ab. Wir haben es bereits während der Pandemie getestet, und es verursacht eigentlich keine großen Unannehmlichkeiten“, teilte Kõlvart hierzu mit. Sicherheit müsse jedoch gewährleistet bleiben.

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