Bruttoinlandsprodukt-Wachstum durch Information und Kommunikation vorangetrieben
Estlands Wirtschaft wuchs letztes Jahr ungewöhnlich stark
Während die deutsche Wirtschaft im vergangenem Jahr um 0,6 Prozent wuchs, die schweizer um 0,9 Prozent, und das österreichische BIP immerhin noch um beachtliche 1,7 Prozent stieg, entwickelten sich andere EU-Länder deutlich stärker.
So wuchs Estlands Wirtschaft um überproportionale 4,3 Prozent im Jahr 2019. Das vermeldete gestern das Statistische Amt Estlands. Insgesamt betrug das estnische BIP 28 Milliarden Euro.
Das hohe Wirtschaftswachstum hielt von Quartal zu Quartal an und lag das dritte Jahr in Folge über 4 Prozent. Den Hauptbeitrag zum Wachstum trug die Informations- und Kommunikationsbranche bei, gefolgt von Groß- und Einzelhandel sowie gewerbsmäßigen, wissenschaftlichen und technischen Aktivitäten.
Das verarbeitende Gewerbe wirkte sich Mitte des Jahres positiv auf das Wirtschaftswachstum aus, und in der zweiten Jahreshälfte leistete der zuvor bescheidene Agrarsektor einen starken Beitrag. Die einzigen nennenswerten negativen Auswirkungen kamen aus dem Energiesektor.
Information und Kommunikation, Finanzen und Versicherungen sowie gewerbsmäßige, wissenschaftliche und technische Aktivitäten verzeichneten das schnellste Wachstum der Wertschöpfung seit einem Jahrzehnt. Die Wertschöpfung in Information und Kommunikation stieg um 28,6%.
Die Inlandsnachfrage wuchs am schnellsten seit sieben Jahren. Aber auch die Exporte stiegen um 4,9 Prozent.
Die Importe stiegen um 3,7 Prozent, hauptsächlich aufgrund des Kaufs von Bau- und Transportdienstleistungen.
Die Zahl der Beschäftigten nahm weiter zu und die Produktivität pro Beschäftigten stieg um 3 Prozent.
Wachstumsprognose für Estlands Wirtschaft
Im letzten Quartal des Jahres 2019 verlangsamte sich das Wachstum auf 3,9 Prozent. Das ist auch der Wert, der vom Statistischen Amt für das Jahr 2020 prognostiziert wird.
ap