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EU-Kandidat Serbien will Einladung folgen

Kaja Kallas warnt EU-Beitrittskandidaten vor Teilnahme an Siegesparade am 9. Mai in Moskau

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat die Kandidatenländer für einen EU-Beitritt eindringlich davor gewarnt, an den Feierlichkeiten zum 9. Mai in Moskau teilzunehmen. Die russische Regierung plant zu diesem Anlass eine großangelegte Parade zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs – ein Ereignis, das sie traditionell zur politischen Selbstdarstellung nutzt.

Tag des Sieges Militärparade
Militärparade am „Tages des Sieges“ am 9. Mai auf dem Roten Platz in Moskau. (Foto: Dmitriy Fomin / CC BY-NC-ND 2.0)
„Wir haben sehr deutlich gemacht, dass wir keine Teilnahme von Kandidatenländern an den Feierlichkeiten am 9. Mai in Moskau sehen wollen – das ist ganz klar“, sagte Kallas laut EurActiv. Ihre Warnung richtet sich insbesondere an die sechs Staaten des westlichen Balkans, die auf einen EU-Beitritt hinarbeiten.

Laut russischen Medien wurden neben den BRICS-Staaten China, Indien und Brasilien auch die Slowakei sowie Serbien eingeladen – letzteres Land führt weiterhin Beitrittsgespräche mit der EU.

Der Druck aus Brüssel wächst in einem Moment, in dem sich einige europäische Spitzenpolitiker immer noch schwer damit tun, sich klar von Moskau zu distanzieren. Der Krieg in der Ukraine dauert trotz internationaler Vermittlungsversuche an.

Slowakei nimmt teil

Der slowakische Premier Robert Fico kündigte bereits an, an der Siegesparade teilzunehmen. Viktor Orbán, Ungarns Ministerpräsident und ein notorischer EU-Kritiker in Sachen Ukraine-Unterstützung, wird laut seinem Büro hingegen fernbleiben.

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić – zuletzt politisch unter Druck im eigenen Land – erklärte im März, er habe mit Wladimir Putin gesprochen und wolle nach Moskau reisen. Parallel dazu führt Serbien die EU-Beitrittsgespräche fort.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, früherer Gast der Siegesparade, wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach nicht teilnehmen – er wird Anfang Mai in Washington erwartet.

Berichte, wonach auch US-Präsident Donald Trump eine Teilnahme erwäge, wurden von ihm dementiert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte hingegen für den 9. Mai Gespräche mit mehreren EU-Staatschefs in Kiew an. Thema soll eine mögliche „Koalition der Willigen“ zur weiteren Unterstützung der Ukraine sein.

Während Europa traditionell am 8. Mai das Ende des Zweiten Weltkriegs begeht, feiert Russland am 9. Mai den „Tag des Sieges“ – ein Datum, das zunehmend zum Instrument russischer Propaganda geworden ist.

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