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Alternatives Anflugsystem installiert

Estland: Finnair kann Tartu nach russischen GPS-Attacken wieder sicher anfliegen

Finnair wird im Juni wieder Flüge zwischen der estnischen Stadt Tartu und der finnischen Hauptstadt Helsinki anbieten. Zu einer mehrwöchigen Unterbrechung kam es, weil der Flughafen in Tartu in besonderer Weise von mutmaßlich russischen GPS-Attacken betroffen war.

Finnair Tartu Flughafen
Eine Finnair-Maschinen beim Fahren auf der Rollbahn. (Symbolbild Tim van der Kuip)
Dort gab es bis zuletzt kein alternatives Anflugsystem. Üllar Salumäe, Direktor der Luftfahrtabteilung der estnischen Verkehrsbehörde, dazu: „Alle haben gut zusammengearbeitet, um eine zusätzliche Navigationsoption zu ermöglichen und die Finnair-Flüge wiederherzustellen.“

Er fuhr fort: „Wir hatten es zuletzt mit einem Problem zu tun, das durch geopolitische Spannungen entstanden ist. Wir haben darauf reagiert und eine praktikable Lösung gefunden.“ Ohne Russland beim Namen zu nennen, dürfte klar sein, was Salumäe mit geopolitischer Spannung meint.

Die Alternative zu GPS-Navigation ist am Flughafen Tartu nun eine bodengestützte Entfernungsmessanlage (DME). Sie kann von allen Flugbesatzungen, deren Bordausrüstung und Flugverfahren sie unterstützen, als zusätzliches Navigationssystem genutzt werden.

Mehrere Finnair-Maschinen mussten die Landung abbrechen und umkehren

Die bisher am Flughafen Tartu eingesetzten Anflugverfahren basierten allesamt auf GPS-Signalen und waren daher anfällig für vorsätzliche Störungen. Vor den technischen Anpassungen kam es mehrfach vor, dass Finnair-Maschinen nicht mehr den Flughafen anfliegen konnten um umkehren mussten.

Infolgedessen setzte Finnair die Flüge zwischen Helsinki und Tartu vom 29. April bis einschließlich 31. Mai komplett aus. Der Regelbetrieb wird am 2. Juni wieder aufgenommen. Man darf das durchaus als Teilerfolg im Kampf gegen die hybride Kriegslogik Moskaus bezeichnen.

Unter anderem ERR.ee (LINK) berichtet, dass sich ein GPS-Störsender, der den Luftraum in der Ostseeregion beeinträchtigt, in der russischen Exklave Kaliningrad befinden dürfte. Möglicherweise arbeitet dieser im Verbund mit einem weiteren Störsender, der in St. Petersburg vermutet wird.

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