Neue Ausstellung eröffnet
30. Jahrestag: Gedenkfeier in Tallinn anlässlich Katastrophe der MS Estonia
Die Tragödie der MS Estonia, die vor 30 Jahren stattfand, hat im Ostseeraum tiefe Spuren hinterlassen. Eine Gedenkfeier in der estnischen Hauptstadt Tallinn erinnerte an diesem Samstag an Hunderte Opfer, die bei der Katastrophe im Jahr 1994 ihr Leben verloren.
Die Gedenkfeier und Kranzniederlegung wurde von Memento Mare organisiert. Die Vereinigung vertritt die Angehörigen der Opfer und lud um 12 Uhr zum Estonia-Denkmal im Zentrum von Tallinn. Nach der Gedenkfeier versammelten sich die Angehörigen der Opfer, Unterstützer und Vertreter der Rettungsdienste zum üblichen Treffen in einem nahe gelegenen Museum.
„Mit Würde und Respekt“: Neue Ausstellung im Tallinner Meremuuseum
Im „Eesti Meremuuseum“ wurde auch eine Ausstellung mit dem Titel „Estonia – die Geschichte eines Schiffes“ eröffnet. Sie konzentriert sich weder auf die Untersuchungen zur Katastrophenursache, die in den letzten Jahren wieder Aufmerksamkeit erlangt haben, noch auf die damit verbundenen Gerichtsverfahren.
Stattdessen bietet sie den Besuchern Raum für Reflexion und Besinnung. Die Kuratoren Teele Saar und Urmas Dresen sagten: „Die Gedenkausstellung erzählt die Geschichte der Estonia von Anfang bis Ende mit Würde und Respekt für alle, die von der Tragödie betroffen waren und sind.“
Die Estonia sank in den frühen Morgenstunden des 28. September 1994 auf der Fahrt von Tallinn nach Stockholm in Schweden bei schwerer See vor dem Schärenmeer von Turku. Von den 989 Menschen an Bord überlebten nur 137, was den Untergang der Estonia zur größten Schiffskatastrophe in europäischen Gewässern in Friedenszeiten macht.