Carl-Schirren-Gesellschaft
Geschichte der Deutschbalten: Bund fördert Erschließung von Archivschätzen
Der Bund wird die Erschließung und Sicherung des Archivs der Carl-Schirren-Gesellschaft zur Geschichte der Deutschbalten drei Jahre lang finanziell unterstützen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) dazu: „Die vielfältige Kultur und die lange Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sind Teil unserer Identität – und inzwischen auch ein verbindendes Element in einem gemeinschaftlichen Europa.“
Festgehalten ist vieles davon in zum Teil einzigartigen Überlieferungen zur deutschbaltischen Geschichte. Es gehe darum, diese wertvollen Dokumente „für kommende Generationen zu sichern und für die internationale Forschung zugänglich zu machen“, so die Kulturstaatsministerin.
Bewilligt sind laut einer aktuellen Pressemeldung 400.000 Euro – einsetzbar für die etwa 23.000 Archivalien des Lüneburger Archivs, das in den 1950er Jahren gegründet worden ist.
Seither werden dort wichtige Kulturgüter gesammelt und sorgfältig aufbewahrt, die das Leben und Wirken der Deutschbalten erfassen. Also jener Deutschen, die entweder selbst oder deren Vorfahren einst in Estland und Lettland lebten.
Das Archiv besteht aus einer umfassenden Bibliothek sowie einer beeindruckenden Sammlung an musealen Gütern. Beispielsweise lagern hier mehr als 50 Personennachlässe, unter anderem die von Ernst Fedor Spehr (1863-1935), dem wohl bedeutendsten Erforscher der Stadtgeschichte von Liepaja in Lettland.
Oder der Nachlass von Georg Julius Schultz-Bertram (1808-1875), eines bedeutenden Arztes und Schriftstellers, der maßgeblich zur Entstehung des estnischen Nationalepos „Kalevipoeg“ beitrug.
Ferner gibt es Sammlungen von Urkunden, Manuskripten, Landkarten und Fotografien. Das volle Kulturprogramm also, für dessen archivarischen Erhalt man in Lüneburg nun räumlich, technologisch und personell neu planen kann.
Neben ihrer zentralen Rolle bei der Archivierung und historischen Einordnung deutsch-baltischer Kulturgüter verfasst die Carl-Schirren-Gesellschaft auch eigene Publikationen und organisiert regelmäßig Veranstaltungen.
Mehr über die Carl-Schirren-Gesellschaft erfährt man unter anderem über diesen Link.
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