Arterhaltender Grünstreifen
Estland: Hauptstadt Tallinn plant 13 Kilometer langen „Insektenkorridor“ durch die City
Was die Stadt Tallinn da plant, ist ein klares Bekenntnis zu mehr Artenschutz: Laut einer Ankündigung des Stadtrats soll quer durch die estnische Hauptstadt in mehreren Schritten ein sogenannter „Insektenkorridor“ entstehen.
Gemeint ist ein rund 13 Kilometer langer Grünstreifen auf dem Areal ehemaliger Hochspannungsleitungen, der sich einmal quer durch mehrere Stadtteile erstrecken soll. Nach Angaben des Bürgermeisterbüros ist der Start der Umsetzung für 2024 vorgesehen.
Solche Korridore helfen in einem großstädtischen Umfeld vor allem bestäubenden Insekten, ihre Art zu erhalten. Und sind zugleich ein Statement gegen noch mehr Flächenversiegelung, von der es auch in Tallinn schon reichlich gibt.
Laut Planung wird der Insektenkorridor insgesamt fast fünf Hektar groß sein
Rund 7 Millionen Euro sind für das Projekt vorgesehen, wenngleich laut ERR.ee die Opposition auf eine günstigere Option pocht. Zur Finanzierung des Grünstreifens sollen Mittel aus zwei EU-Töpfen eingesetzt werden.
„Er grenzt auf der einen Seite an Merimetsa und auf der anderen an Ristiku. Später wird es die Möglichkeit geben, die Trasse auf dem Gebiet des heutigen Industriegebiets Kopli bis zum Telliskivi tänav zu verlängern“, geht aus einer aktuellen Erklärung der Planer hervor.
Insgesamt wird der Insektenkorridor fast fünf Hektar groß sein und durch sechs Tallinner Stadtteile verlaufen. Das Bild oben verdeutlicht den geplanten Verlauf ein Stück weit westlich des Altstadt-Zentrums.