Nach langem Hin und Her
Estland: Lenin-Statue in Narva abgebaut – mit Ziel Tallinner Geschichtsmuseum
Eine Lenin-Statue, die in Narva fast 30 Jahre lang im Hof der Hermanns-Feste stand, ist an diesem Mittwoch abgebaut und nach Tallinn verlegt worden. Dort wird das Denkmal alsbald im Estnischen Geschichtsmuseum zu sehen sein.
Etliche Einwohner der 54.000-Einwohnerstadt Narva, die zu rund 90 Prozent russischstämmig ist, haben bis zuletzt gegen die Verlegung in die Hauptstadt Tallinn protestiert – angeführt von dem Stadtratsmitglied Aleksei Jevgrafov. Gebracht hat es letztlich nichts.
„Die Lenin-Statue, die seit 1993 im Burginnenhof stand, hat die Stadt heute verlassen. Das Denkmal geht an das Estnische Geschichtsmuseum, das Material über die politische Historie Estlands sammelt und bereits Sowjet-Denkmäler im Freien ausstellt“, teilte das Narva-Museum laut ERR.ee mit.
Die Statue des Anführers der russischen Oktoberrevolution von 1917 und späteren Begründers der Sowjetunion wurde ursprünglich am 7. November 1957 auf dem zentral in Narva gelegenen Peetri-Platz enthüllt. Nach Estlands Unabhängigkeit folgte 1993 die innerstädtische Versetzung.
Wichtig in dem Zusammenhang: Die Lenin-Statue sollte eigentlich schon weit vor dem Ukrainekrieg vom Gelände der Hermanns-Feste entfernt werden. Dort soll nämlich renoviert werden. Es fand sich jedoch kein Platz für das gute Stück. Nun ist es das Geschichtsmuseum in Tallinn geworden.