„Bremsweg kann länger sein“
Estland: Neue Studie schlägt u.a. Altersgrenze und Gurtpflicht für Lastenräder vor
Immer mehr Lastenfahrräder sind auch auf Estlands Straßen unterwegs. Das führt aktuell zu Diskussionen über neue Nutzungsbeschränkungen und -anforderungen. Eine dieser Vorschriften könnte vorsehen, dass Minderjährige bald nicht mehr mit den Rädern fahren dürfen.
Zu einem wahren Absatzboom in der baltischen Republik hatte zuletzt eine staatliche Subvention in Höhe von 1.000 Euro pro Kauf eines solchen Vehikels geführt. Solche Geldspritzen sorgen ja auch in anderen Ländern für eine gesteigerte Attraktivität von Lastenrädern.
Und: Nach estnischem Recht wird ein Lastenrad als normales Fahrrad eingestuft. Das bedeutet, dass jeder Bürger im Alter von mindestens 10 Jahren damit fahren und potenziell Personen befördern kann.
“Wenn man schnell fährt, wirkt sich das auf das Fahrverhalten aus“
Eine neue, von der estnischen Polizei in Auftrag gegebene Studie empfiehlt nun die Einführung angepasster Nutzungsvorschriften. Konkret geht es dabei um die rechtliche Unterscheidung verschiedener Fahrradtypen.
„Der Bremsweg kann länger sein, der Wenderadius variiert je nach Lastenrad. Und wenn man schnell fährt, wirkt sich das auf das Fahrverhalten aus“, teilte Mobilitätsforscher und Studienleiter Rõõt Laigu zu Beginn dieser Woche mit.
Die Studie empfiehlt auch, Lastenräder von den Bürgersteigen zu verbannen. Zudem sollen Kinder zum Tragen von Sicherheitsgurten und Helmen verpflichtet werden. Als Höchstgeschwindigkeit werden laut ERR.ee 25 Kilometer pro Stunde vorgeschlagen.