Finanzieller Schlag ins Gesicht
Putin eiskalt: Tausende russische Rentner in Estland erhalten kein Geld mehr
Wer wissen will, wie wenig fürsorglich Putin mit vielen seiner Schäfchen umgeht, der werfe den Blick nach Estland: Rund 4.000 russische Pensionäre, die in der baltischen Republik leben, erhalten seit Februar keine Rentenzahlungen mehr.

Lediglich sieben Weltkriegsveteranen erhielten nach Angabe des estnischen Sozialministeriums zuletzt noch Geld. Laut dem estnischen Sozialministerium ist für die Betroffenen mittlerweile eine Summe von rund 680.000 Euro offen. Und die wächst weiter – denn Russland schweigt sich zu dem Thema bislang aus.
Das estnische Außenministerium hat am 3. April den russischen Geschäftsträger einbestellt und eine diplomatische Note überreicht. Darin forderte Estland eine Erklärung, warum Moskau seiner Zahlungspflicht nicht nachkommt.
Rentner in der Warteschleife: Moskaus Geld bleibt aus
Estlands Sozialministerin Karmen Joller sagte dazu: „Die wenigen eingegangenen Überweisungen zeigen, dass es technisch möglich ist. Damit sind Russlands potenzielle Ausreden wegen angeblicher Sanktionen hinfällig.“
Sie fügte hinzu: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Russland seine eigenen Rentner so ungleich behandelt. Die Veteranen haben Geld bekommen, der Rest wartet seit Monaten.“ Und umgekehrt? Estland zahlt weiter Renten an rund 5.400 Menschen in Russland, die ihren Anspruch in Estland erworben haben.
Laut Abkommen erfolgt die Zahlung allerdings erst, wenn das Geld aus Russland bei der estnischen Kasse eingegangen ist. Und das ist diesmal schlicht nicht passiert. Wer durch den Ausfall in Not gerät, kann laut ERR.ee bei der zuständigen Gemeinde einen Antrag auf Sozialhilfe stellen.
Estland hat der russischen Botschaft in Tallinn zudem klargemacht: Die Zahlungen scheitern nicht an estnischen Banken. Das Geld könne jederzeit eingehen. Für die betroffenen Rentner in Estland ist Moskaus Vorgehen schlichtweg ein Schlag ins Gesicht.