Gute Qualität zu kleinem Preis
Estland: Russlands Nachbarregion Ida-Viru will touristisch voll durchstarten
Estlands östlichster Landkreis Ida-Viru hat große Ziele. Die Nachbarregion Russlands strebt an, nach der Hauptstadt Tallinn Estlands zweitbeliebtestes Reiseziel zu werden. Klar ist aber auch, dass dafür eine Menge Geld in die Hand genommen werden muss.
Geld, das vom sogenannten Just Transition Fund kommen und für den Bau dringend benötigter Hotelprojekte eingesetzt werden soll. Vor allem auf den finnischen Markt haben es die Investoren in spe abgesehen.
Auf einer Tourismuskonferenz für potenzielle Geldgeber wurden kürzlich Dutzende von möglichen Standorten für Golfplätze und Freizeitparks vorgestellt. Lediglich die Hotelknappheit müsse beseitigt werden, um richtig durchstarten zu können, hieß es dort.
„Es gibt einen akuten Mangel in der Umgebung von Narva und in der Gegend von Jõhvi und Kohtla-Järve. In beiden Gebieten gibt es aber ausreichend Platz für Hotels, die den Anforderungen von Touristen entsprechen, so viel ist klar“, schätzt Mihkel Laan von Cumulus Consulting ein.
Der Just Transition Fund kann auch für kleinere Projekte genutzt werden. Neben neuen Hotels braucht der Landkreis Ida-Viru auch Familienattraktionen und touristische Veranstaltungen, um den angestrebten Status erreichen zu können.
“Wir brauchen staatliche Unterstützung“, sagt ein Tourismusexperte aus der Region
„Wir sehen großes Potenzial in der Region, das aber schwer zu realisieren ist. Denn man kann nicht einfach eine Hypothek aufnehmen wie in Tartu oder Tallinn. Wir brauchen staatliche Unterstützung, und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt ein Tourismusexperte aus der Region.
Immerhin ist es den Tourismusorganisatoren von Ida-Viru bereits gelungen, russische Reisende seit Beginn des Ukrainekrieges durch einheimische zu ersetzen. Doch um den nächsten Schritt zu machen, muss auch der finnische Markt erobert werden.
„Wenn wir die Botschaft aussenden, hochwertigen Service zu günstigen Preisen anbieten zu können, sehe ich keinen Grund, warum die Finnen nicht hierherkommen sollten. Sie sind es nur noch nicht gewohnt, in diese Richtung zu blicken“, zitiert ERR.ee einen Hotelentwickler.