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Ausschreibung, auf die sich niemand bewirbt

Saaremaa: Die neue Fähre für Route Virtsu-Kuivastu soll doch kleiner ausfallen

Die estnische Schifffahrtsverwaltung wird im Herbst eine neue Ausschreibung für den Bau einer fünften Fähre durchführen, die zwischen Saaremaa, Hiiumaa und dem Festland verkehren soll. Im Vergleich zum ursprünglichen Plan wird das neue Schiff kleiner sein und Strom als Hauptenergiequelle nutzen. Die bisherigen Projektanforderungen, die im Januar formuliert wurden, hatten Schiffsbauer überfordert.

Wasserstoffantrieb Fähre Schiff
Grafische Darstellung der Fähre. (Quelle: Riigilaevastik)
Die voraussichtliche Fertigstellung der fünften Fähre wird für den Herbst 2026 angenommen.

Nach einer Beratung zwischen der staatlichen Schifffahrtsverwaltung und dem Umweltminsiterium mit einigen Werften, hat man entschieden, den bisherigen Plan zugunsten eines kleineren Schiffes umzuschmeißen, um mit den Projektkosten im Rahmen des ursprünglichen Budgets von 40 Mio. EUR bleiben zu können.

Das meldet die staatliche Schifffahrtsverwaltung auf ihrer Website.

Das Budget wird durch den EU-Modernisierungsfonds und den Staatshaushalt gedeckt. Das neue Schiff wird kosteneffizienter im Unterhalt sein.

„Die fünfte Fähre wird etwas kleiner sein als ursprünglich geplant, aber gleichzeitig kostengünstiger für den Staat, so dass Einsparungen bei den Bau- und Betriebskosten des Schiffes und beim Umbau der Hafeninfrastruktur möglich sind“, sagte Andres Laasma, Generaldirektor der staatlichen Schifffahrtsverwaltungsbehörde.

Problem: mangelnde Erfahrung der Schiffsbauer mit Wasserstofftechnologien

Bei der Ausschreibung zu Beginn dieses Jahres wurde klar, dass eines der größten Hindernisse für die Teilnahme an der Ausschreibung die mangelnde Erfahrung der Schiffsbauer mit der Anwendung von Wasserstofftechnologien war.

„Obwohl brauchbare Technologien auf dem Markt verfügbar sind, sind viele europäische Schiffbauer nicht bereit, die Verantwortung für ein solches Wasserstoff-Großprojekt zu übernehmen, und wenn sie es doch tun, schlägt sich dies in einer hohen Risikomarge nieder, was wiederum die Kosten für den Bau des Schiffes erhöht“, erklärte Laasma.

Bei der neuen Ausschreibung wird die Wasserstoffkapazität des Schiffes beibehalten, aber die Elektrizität bleibt die Hauptenergiequelle.

„Die neue Ausschreibung wird es den Schiffsbauern erleichtern, das Schiff zu entwerfen, was wahrscheinlich dazu führen wird, dass mehr Unternehmen bereit sind, ein Angebot abzugeben“, fügte Laasma hinzu.

Die grundlegenden Änderungen am Designkonzept des Schiffes wurden auch der Gemeinde Saaremaa zur Prüfung und Bewertung vorgelegt.

Die estnische Schifffahrtsverwaltung ist eine staatliche Behörde, die vom Ministerium für Klimapolitik verwaltet wird und am 1. Januar 2023 gegründet wurde.

Seit dem 1. Juli verwaltet die „Staatsflotte“ (Riigilaevastik) die staatseigenen Schiffe (mit Ausnahme der Militärschiffe) und die schwimmenden Markierungen der Wasserwege. In ihre Zuständigkeit fällt außerdem die Durchführung von Eisbrecherarbeiten und der Bereitstellung und Entwicklung von Lotsendiensten.

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