Architektur
Tallinn: Hiiu-Getreidesilo wird zu Wohnhaus umgebaut
Der Architekturwettbewerb für die Bebauung des Geländes eines alten Getreidesilos in Hiiu, ein Bezirk im Tallinner Stadtteil Nõmme, ging an KOKO Arhitektid. Das Areal soll ein neues Gesicht bekommen und zum Herzstück des Stadtbezirks werden. Die Struktur des ursprünglichen Getreidespeichers wird beibehalten.
Fotos: KOKO ahitektid
Der Getreidespeicher aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird in ein Büro- und Wohngebäude umgewandelt, das im Erdgeschoss und im obersten Stockwerk Geschäftsräume enthält. In den anderen Stockwerken sind Wohnungen vorgesehen, und es wird eine Tiefgarage geben.
Der Plan sieht vor, 30 Prozent der Fläche für gewerbliche Zwecke und 70 Prozent für Wohnzwecke zu nutzen. Der bestehende Zivilschutzbunker neben dem Getreidesilo soll erhalten bleiben und für die Nutzung hergerichtet werden.
Auf dem zentralen Platz östlich des Getreidesilogebäudes, auf der Seite der Pärnu-Maantee, wird ein Gemeindezentrum für Veranstaltungen und Hobbykurse errichtet. Ein Turm, der erhalten bleiben soll, wird ebenfalls Teil des Gemeindezentrums sein.
Nördlich und südlich des Getreidespeichers sind niedrige, dreistöckige Wohnhäuser mit zwei bis vier Wohnungen pro Stockwerk geplant.
„Der Getreidesilo ist von symbolischem Wert, eine Art Leuchtturm von Hiiu. Anstatt ihn abzureißen, werden wir sein Volumen und seine Höhe beibehalten und im obersten Stockwerk einen gemeinsamen öffentlichen Raum mit Blick auf die Altstadt und das Meer schaffen“, so Raivo Kotov, Partner bei KOKO.
Das Areal des Getreidespeichers Hiiu wurde nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt. Der formschöne Getreidesilo, der heute keinen praktischen Zweck mehr erfüllt, ist das höchste Gebäude des Bezirks. Das Gebiet grenzt an den Lokomotivenkomplex der Seefestung von Peter dem Großen.
Die Veränderungen in der Gegend haben bereits begonnen: Die Schmalspurbahn wurde durch einen bequemen Fußgängerweg ersetzt, und in der Nachbarschaft wurden vor kurzem die Johanniterschule und der Kindergarten eröffnet, schreibt die estnische Zeitung Postimees.
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