Breite Mehrheit im Parlament
Estland verbietet Pelztierzucht – Anfang 2026 ist endgültig Feierabend
Am Mittwoch hat das estnische Parlament mit breiter Mehrheit für ein Verbot der kommerziellen Pelztierzucht gestimmt. 56 Abgeordnete schlossen sich dem Antrag an, 19 stimmten dagegen.
Damit ist besiegelt, dass Estland in Zukunft als 15. Land in Europa und erster Vertreter der drei baltischen Staaten dem international immer stärker unter Druck geratenen Geschäftsmodell den Hahn abdreht.
Verankert wird das Verbot im estnischen Tier- und Naturschutzgesetz, das nun nach dem Parlamentsentscheid die entsprechenden Anpassungen erhält. Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass sich das Verbot rein auf solche Zuchtformen konzentriert, die ausschließlich oder hauptsächlich dem Zweck der Pelzgewinnung dienen.
Nerze sind hier an erster Stelle zu nennen. Die Zucht von Schafen und Kaninchen bleibt hingegen erlaubt, da der Pelz hier nicht das primäre Ziel ist, sondern eher ein Begleitfaktor.
Annaliisa Post, Vorstandsmitglied der Tierschutzorganisation Loomus, zu dem Parlamentsentscheid: „Wir haben jahrelang darauf hingearbeitet und freuen uns sehr, dass Estland der erste baltische Staat ist, der Pelzfarmen verbietet.“
Die Entscheidung setze zugleich ein internationales Zeichen. „Kein Tier sollte für menschliche Eitelkeiten leiden, daher sind wir den Mitgliedern des estnischen Parlaments sehr dankbar für diese Entscheidung“, fügte sie laut ERR.ee hinzu.
Für die Gegnerinnen und Gegner der Pelztierzucht in Estland markiert der Parlamentsentscheid nebenbei das Ende eines langen Weges. Bereits 2017 und 2019 hatte ein entsprechender Antrag vorgelegen, war aber jeweils abgelehnt worden.
Es wird in Estland für sogenannte Pelzfarmen eine Übergangsfrist bis Ende 2025 geben. Danach, am 01. Januar 2026, wird dann für immer Schluss sein mit der Zucht.
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