„Schwierig, diese Funde zu überschätzen“
Wertvolle archäologische Funde bei Bauarbeiten in Tallinn entdeckt
Im Zuge von Straßenarbeiten in der Roosikrantsi Straße im Stadtzentrum von Estlands Hauptstadt Tallinn wurden wertvolle archäologische Funde entdeckt. Die Arbeiten wurden eingestellt, die archäologischen Untersuchungen sollen im Herbst beginnen.
Der Archäologe des Tallinner Stadtplanungsamtes Ragnar Nurk erkärte, der älteste Teil der Kulturschicht enthalte Keramik- und Bebauungsspuren, die auf eine Siedlung schließen ließen. Das berichtete das Nachrichtenportal ERR bereits vergangenen Monat.
Die Ausgrabungsarbeiten sollen im September beginnen und spätestens im November enden. Die Reparatur der Straße wird zum frühestmöglichen Zeitpunkt wieder aufgenommen, wobei die archäologischen Arbeiten in Etappen durchgeführt werden, so dass die Straßenarbeiten fortgesetzt werden können, sobald die Archäologen mit einem Abschnitt fertig sind.
Anu Aus, amtierende Stadtzentrumsälteste, sagte, die Funde seien unerwartet gewesen: „Es ist schwierig, diese Funde zu überschätzen, da es sich angesichts der historischen Entwicklung der Stadtbevölkerung um sehr interessante Siedlungsstadien handelt.“
Die archäologischen Untersuchungen werden manuelle Ausgrabungen des Untergrunds unter den Asphaltschichten und das Durchsieben der Kulturschicht umfassen. Es wird geschätzt, dass die Ausgrabungsarbeiten etwa 4.700 Kubikmeter Erde umfassen werden.
Abhängig von den Wetterbedingungen und dem Tempo der Ausgrabungen kann sich der Abschluss der Bauarbeiten in der Roosikrantsi bis zum Ende des Frühjahrs 2021 verzögern, berichtet das ERR.
Wir dürfen gespannt sein, was die Archäologen an Erkenntnissen zutage fördern werden, das heutige Gebiet Estlands wird seit 11.000 Jahren besiedelt. Über die Ur- und Frühgeschichte des Siedlungsgebietes an der östlichen Ostsee ist vergleichsweise wenig bekannt.
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ap