Erstes Quartal 2017
Wirtschaftswachstum in Estland liegt bei 4,4 Prozent
Gestern hat das Statistische Amt Estlands die Wirtschaftsdaten für das erste Quartal 2017 veröffentlicht. Verglichen mit dem ersten Quartal 2016, ist die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 4,4 Prozent gestiegen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal dieses Jahres lag bei 5,2 Mrd. Euro. Die treibende Kraft für das gestiegene BIP war die Güterproduktion. Speziell Metallverarbeitungs- und Kraftfahrzeugindustrie.
Aber auch Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung haben angezogen. Positive Zahlen lieferten außerdem die Sektoren Handel und Bauwesen. Beim Handel war vor allem Großhandel die treibende Kraft hinter dem Wachstum.
Die Nettosteuereinnahmen des Staates durch die gestiegenen Mehrwert- bzw. Umsatzsteuereinnahmen wuchsen zwar im Vergleich zum Vorjahr, wurden jedoch in ihrem Wachstum durch die gesunkene Verbrauchssteuereinnahme gedeckelt.
Das BIP wuchs schneller als der Arbeitsmarkt selbst. Die gestiegene Wirtschaftsleistung verdankt man hauptsächlich dem Anstieg der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Beschäftigtem.
Die Zahl der Leute in Arbeit stieg um 2,2 Prozent, während sich die Arbeitszeit um 4,4 Prozent verlängerte. Die Produktivitätszahlen sind bereinigt von Saison- und Gelegenheitsarbeit. Daraus ergibt sich eine gestiegene Produktivität pro Beschäftigtem um 1,8 Prozent, jedoch ein Rückgang der Produktivität um 0,4 Prozent pro Arbeitsstunde.
Im ersten Quartal 2017 sind die Lohnkosten im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gestiegen, was darauf hindeutet, dass die Löhne schneller steigen als die Produktivität.
Die Exporte von Gütern und Dienstleistungen wachsen das fünfte Quartal in Folge. Die Exporte werden angetrieben von den Bereichen Bodenschätze und ihre Erzeugnisse (Benzin, Diesel, Brennöl, Gas), Transportgerätgüter und Holzverarbeitung.
Auch der Import ist gestiegen. Die Steigerung beruht hauptsächlich auf den Bereichen Transportgerät und unverarbeitetes Metall. Exporte übersteigen weiterhin die Importe. Die Nettoexportrate des ersten Quartals 2017 lag im positiven Bereich, und trug damit 2,3 Prozent zum BIP bei.
Estlands Wirtschaft profitierte von gestiegener Binnennachfrage, diese stieg um 3,6 Prozent, bedingt durch gesteigerte Investitionsfreude von Anlegern. Aber auch die Endverbraucher erhöhten ihre Nachfrage.
Das Wachstum der Nachfrage durch die privaten Haushalte verlangsamte sich jedoch im Veregleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Die Ausgaben der Endverbraucher stieg dabei um 0,6 Prozent.