„Besterhaltenes Schiff seiner Art“
Estland: Wrack aus dem 13./14. Jahrhundert bei Bauarbeiten in Tallinn entdeckt
Bei Bauarbeiten in der Nähe des Tallinner Hafens ist überraschend ein Schiffswrack aus dem 13. oder 14. Jahrhundert entdeckt worden. Laut Angabe der beteiligten Archäologen ist es 24,5 Meter lang und 9,5 Meter breit.
Geplant ist, das Boot möglichst in einem Stück zu bergen. Die Bauarbeiten an einem Gebäudekomplex mit der Adresse Lootsi 8 dürften sich dadurch um mehrere Monate in die Länge ziehen.
Und zwar völlig zu Recht, da die mit der Ausgrabung betrauten Experten bereits nach den ersten Analysen vom womöglich besterhaltenen Wrack seiner Art sprechen.
Interessanterweise ist es nicht das einzige Wrack, das bei den Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe eines ehemaligen Flusslaufes geortet werden konnte. Mit dem entscheidenden Unterschied: Wrack Nummer 1, ein Boot aus dem 13. Jahrhundert, war den Archäologen schon im Vorfeld bekannt.
Dagegen kam der Fund von Wrack Nummer 2 völlig überraschend, wie ERR.ee in einem aktuellen Artikel berichtet. Die Bauarbeiten betreffen ein Grundstück, das sich auf der ehemaligen Mündung des Härjapea-Flusses befindet.
Der ab dem Mittelalter intensiv genutzte Fluss war so etwas wie der industrielle Wegbereiter Tallinns. Beispielsweise entstanden über die Jahre mehrere Mühlen entlang des etwa 4,5 Kilometer langen Flusslaufs, der den Ülemiste-See mit der Tallinner Bucht verband.
1938 wurde der Fluss dann durch einen unterirdischen Abwasserkanal ersetzt, der nach wie vor in Betrieb ist. Die beiden Wracks erinnern nun mit Nachdruck an den ehemaligen Flusslauf, von dem heute nur noch stellenweise etwas erkennbar ist. Jedenfalls oberirdisch.
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