Wer arbeitet, zahlt mehr Steuern
Nur 1.000 Leute sind für 20 Prozent der Kapitalertragssteuer in Finnland verantwortlich
In Finnland entfällt ein Fünftel der gesamten Kapitalertragssteuer des Landes auf gerade einmal 1.000 Personen. Das berichtete die Zeitung Helsingin Sanomat und unterstreicht damit die starke Konzentration von Vermögen im Land.

Dieser Trend hat sich seit einer Steuerreform im Jahr 1992 verschärft. Damals führte die Regierung unter Ministerpräsident Esko Aho die Unterscheidung bei der Besteuerung zwischen Kapital- und Arbeitseinkommen. Kapitalerträge wurden fortan pauschal und deutlich niedriger besteuert.
Zum Arbeitseinkommen zählen Löhne und Renten, Kapitalerträge stammen aus Quellen wie Dividenden, Mieteinnahmen oder sonstigen Kapitalanlagen – Kapitalerträge bilden heute die Haupteinkommensquelle für die Reichsten in Finnland.
Kurios dabei: Angestellte Top-Verdiener zahlen wegen hoher Einkommen oft deutlich mehr Steuern als Privatiers und Frührentner, denen die Firma gehört, in der die Top-Verdiener arbeiten.
Ein Beispiel dafür sei, so Helsingin Sanomat, Mikko Kuusi, Mitgründer des Lieferdienstes Wolt, der mit einem hohen Erwerbseinkommen deutlich stärker belastet wird als viele Anleger mit Millionen an Kapitalerträgen.
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