Knochenarbeit für Abenteuerer
Angst vor Goldrausch in Lappland
Der Goldpreis hat weltweit neue Rekordhöhen erreicht. Aktuell liegt der Preis bei fast 80 Euro pro Gramm, während er im Jahr 2000 noch bei unter 10 Euro lag. Trotz des enormen Preisanstiegs hat dies bisher keinen Goldrausch in Lappland ausgelöst, doch das wachsende Interesse internationaler Goldsucher ist spürbar, wie die finnische Regionalzeitung Maaseudun Tulevaisuus berichtet.
Obgleich der industrielle Goldabbau rückläufig sei, reisten immer mehr Menschen nach Lappland, um ihr Glück zu versuchen, so die Zeitung.
Im Lemmenjoki-Nationalpark wurde der maschinelle Goldabbau stark reduziert, und die Produktion liegt nun bei einem Drittel des früheren Niveaus. In Kittilä, der größten Goldmine Europas, konnten im vergangenen Jahr dennoch sieben Tonnen Gold gefördert werden.
Laut Kai J. Rantanen, dem Vorsitzenden des Lappländischen Goldgräberverbands, hat die Popularität von Goldsucher-Fernsehserien und die sozialen Medien im Ausland schon vor dem Preisanstieg eine etwas ins Rollen gebracht.
„Viele erkennen jedoch schnell, dass der Goldbergbau physisch sehr anspruchsvoll ist und nicht jeder dafür gemacht ist. Ein gesunder Rücken ist Voraussetzung“, erklärte er.
Auf Privatgrundstücken reicht eine Genehmigung des Eigentümers für das Schürfen
Auf staatlichem Grund und Boden sei eine von der finnischen Behörde für Sicherheit und Chemikalien (Tukes) ausgestellte Genehmigung für den Goldabbau erforderlich, schreibt MT. Auf Privatgrundstücken reiche eine Genehmigung des Grundstückseigentümers für das Goldwaschen aus.
Für den mechanisierten Goldabbau ist außerdem eine separate wasserwirtschaftliche und umweltrechtliche Genehmigung erforderlich, die von der regionalen staatlichen Verwaltungsbehörde (AVI) erteilt wird.
Trotz strenger Umweltvorschriften bleibt Lappland attraktiv für Goldsucher, darunter auch Abenteurer aus Ländern wie den Niederlanden, Schweden und Deutschland.