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„Es ist ein Teufelskreis“

Finnische Forscher: Arktis erwärmt sich zweimal schneller als bislang angenommen

Laut der neuen Studie eines finnischen Forscherteams sind die Temperaturen in der arktischen Region in den letzten 40 Jahren fast viermal so schnell gestiegen wie im Rest der Welt – und damit insgesamt doppelt so schnell wie bislang angenommen.

Arktis schmilzt
„Der Klimawandel greift das Meereis an, wodurch es schmilzt, was wiederum zu einer weiteren Erwärmung des Klimas führt.“ (Foto: Annie Spratt)
Die jüngste Studie, die in der Fachzeitschrift Communications Earth and Environment veröffentlicht wurde, analysiert die Temperaturveränderungen in der arktischen Region im Vergleich zum globalen Durchschnitt seit 1979.

„Das Erstaunliche ist, dass das Verhältnis deutlich höher ist als das, was bislang in der Literatur oder in den Medien berichtet wurde“, sagte Forscher Mika Rantanen vom Finnischen Meteorologischen Institut.

„Wir sind es gewohnt zu hören, dass sich die Arktis doppelt so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt. Diese seit langem bestehende Annahme wollten wir mit unserer Forschung auf den neuesten Stand bringen“, so Rantanen weiter.

Arktis Erwärmung
Entwicklung der Jahresmitteltemperatur in der Arktis.
Nach der vom finnischen Forschungsteam verwendeten Definition liegen die Grenzen der arktischen Region am Polarkreis. In dem Zusammenhang wies Rantanen darauf hin, dass einige Studien die Region möglicherweise anders definiert haben – mit Auswirkungen auf die Ergebnisse.

„Einige Studien definieren die Region sogar auf dem 60. Breitengrad, was ganz Finnland zu einer arktischen Region machen würde. Ich lebe in Lahti und sehe mich nicht wirklich als Bewohner der Arktis“, so der Forscher.

Mit Blick auf die vorliegenden Ergebnisse spricht er hingegen von einem Teufelskreis: „Der Klimawandel greift das Meereis an, wodurch es schmilzt, was wiederum zu einer weiteren Erwärmung des Klimas führt.“

Das sei auch der Hauptgrund, warum sich die Polarregionen schneller erwärmen als die Erde im Durchschnitt, so Rantanen weiter. Nach Schätzungen von Experten wird der Arktische Ozean noch vor 2050 eisfrei sein. Zu groß sei in den letzten Jahrzehnten die Beschleunigung gewesen.

„Gebiete, die sich in den letzten Jahrzehnten durch das Schmelzen des Meereises erwärmt haben, werden sich in Zukunft möglicherweise nicht mehr so stark erwärmen“, so Rantanen. Denn: Das Meereis sei in diesen Gebieten ja bereits größtenteils verschwunden.

Abschließend geklärt sei der mögliche Rückgang der Erwärmung jedoch noch nicht, ließ der Forscher durchblicken. Es gebe dafür bislang lediglich Hinweise.

So oder so: Um das arktische Meereis steht es alles andere als gut. Begleitet wird das Wegschmelzen von einem Meeresspiegelanstieg, den die Klimaforschung derzeit bis zum Jahr 2050 bei etwa 25 bis 30 Zentimetern sieht.

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