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Steuer auf Süßigkeiten und Schokolade drastisch erhöht

Finnland erhöht die Mehrwertsteuer

Finnlands Schulden sind so hoch wie nie, die Wirtschaft stagniert. Der Haushaltsentwurf für 2025 sieht erhebliche Kürzungen bei der Berufsausbildung und den Sozialleistungen vor, sowie eine Erhöhung der Gebühren im Gesundheitswesen. Zugleich werden mehr Mittel für das Militär und die Polizei bereitsgestellt. – Und ja, auch eine Steuererhöhung wurde implementiert.

Mehrwertsteuer Finnland
Spätestens nach dieser Mehrwertsteuererhöhung werden die 1-Euro-Shops in Finnland in 5-Euro-Shops umbenannt, könnte man meinen. Schokolade, Bücher, Medikamente sind nur einige Produkte, die teilweise deutlich teuerer werden. (Foto: AP / Nordisch.info)
Am Sonntag, dem 1. September, wurde die Mehrwertsteuer von 24 auf 25,5 Prozent erhöht.

Yle schreibt, dass diese Erhöhung theoretisch Auswirkungen auf die Preise der meisten Konsumgüter und Dienstleistungen haben werde, wie zum Beispiel Kleidung, Reinigungsmittel, Strom, Friseurdienstleistungen, Transportkraftstoffe etc.

Die Erhöhung wird sich nicht auf Lebensmittelpreise auswirken, aber Verbraucher könnten sie im Supermarkt bei Preisanstiegen für Alkohol, Tabak und Kosmetika bemerken.

Effekt auf Preissteigerungen

Der durchschnittliche Effekt auf die Verbraucherpreise wird laut Yle bei +1,2 Prozent liegen. Der finnische Steuerzahlerverband hat berechnet, dass die Erhöhung die Haushalte mit 150 Euro im Jahr belasten werde, bei einem Haushaltseinkommen von 2.500 Euro monatlich. Bei einem Einkommen von 4.100 Euro im Monat beträgt die Auswirkung 210 Euro und bei einem Einkommen von 7.000 Euro im Monat 320 Euro.

Die finnische Regierung beschloss, den Steuersatz im Rahmen ihrer laufenden Bemühungen zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen zu erhöhen.

Päivi Puonti, die Leiterin der Prognoseabteilung des Etla-Wirtschaftsforschungsinstituts, sagte am Freitag gegenüber Yle, dass erwartet werde, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer die Inflation um maximal 0,6 Prozentpunkte beschleunigte, falls die Erhöhung vollständig auf die Preise übertragen würde.

Allerdings wird nicht erwartet, dass alle Unternehmen die Erhöhung aufgrund der Marktbedingungen und ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf die Preise übertragen.

„Wenn es viel Wettbewerb gibt, haben die Unternehmen weniger Spielraum, um die Preise zu erhöhen. Wenn es jedoch nur ein einziges Unternehmen gibt, das eine bestimmte Ware oder Dienstleistung anbietet, könnte es aufgrund seiner Marktposition mehr Spielraum für Preiserhöhungen haben“, erklärte sie.

Puonti räumte ein, dass Erhöhungen der Mehrwertsteuer auf Verbraucherebene tendenziell die größte relative Auswirkung auf Geringverdiener haben.

„In Euro gesehen zahlen die Spitzenverdiener den größten Anteil der Erhöhungen. Aber wenn man das verfügbare Einkommen betrachtet, ist es klar, dass die Erhöhung einen größeren Anteil am Einkommen der Geringverdiener ausmachen wird“, sagte sie.

Süßes oder Saures?

Die Regierung hat außerdem Pläne vorgelegt, die Mehrwertsteuer auf bestimmte Produkte und Dienstleistungen am 1. Januar 2025 zu erhöhen. Die Steuer auf Süßigkeiten und Schokolade wird von 14 auf 25,5 Prozent steigen, was vielen sauer aufstoßen sollte.

Die Steuer auf Bücher, Medikamente, öffentliche Verkehrsmittel, Taxitarife, Hotelunterkünfte sowie Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen soll von 10 auf 14 Prozent steigen.

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