Aufstockung der Elternzeit auf 14 Monate
Finnland will bezahlte Elternzeit stark ausbauen
Bald mehr bezahlte Familienzeit in Finnland: Die neue Regierung um Ministerpräsidentin Sanna Marin hat angekündigt, zukünftig Vätern gleich viel Elternurlaub wie Müttern gewähren zu wollen.
Dadurch soll es jungen Vätern ermöglicht werden, deutlich mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.
Insgesamt soll demnach die Zeit der staatlichen Zahlungen auf 14 Monate aufgestockt werden.
Ein Schritt, mit dem Finnland „das familiäre Wohlbefinden und auch die geschlechtliche Gleichstellung fördern“ wolle, teilte Aino-Kaisa Pekonen, die finnische Ministerin für Gesundheit und Soziales, hierzu mit.
Daher sei eine „eine radikale Reform der Familienleistungen“ in Finnland überfällig.
Förderung in Schweden europaweit am freundlichsten
Bislang ist es in Finnland so, dass der Mutterschaftsurlaub 4,2 Monate lang ist, für Väter gelten dagegen 2,2 Monate (bis zum zweiten Geburtstag des Kindes). Darüber hinaus ist es möglich, weitere sechs Monate Elternzeit zu beantragen.
Zum Vergleich: In Schweden gibt es derzeit mit jeweils 240 Tagen bezahlter Elternzeit die großzügigste Familienförderung in Europa.
Schon vor Wochen hatte die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin mitgeteilt, dass das System reformbedürtig sei. Verbunden mit der Einschätzung, dass zu viele Väter in Finnland deutlich zu wenig Zeit mit ihren Neugeborenen verbringen würden bzw. könnten.
EU-weit geht es in dieselbe Richtung: So gibt eine Richtlinie von 2019 den Mitgliedstaaten gut drei Jahre Zeit, Vätern und Müttern jeweils mindestens vier Monate Elternzeit zu gewähren.
Zwei Monate davon sollen nicht übertragbar sein.
sh