Um ein Drittel teuerer
Finnische Krankenhäuser stellen Ärzte auf Zeit ein, um Geld zu sparen – doch Zeittärzte kosten mehr
Der Druck auf Gesundheitssysteme ist überall in Europa hoch. Auch finnische Krankhäuser müssen sparen, weshalb sie auf Arbeitszeitagenturen setzen, um dort ihre Ärzte zu bekommen. Davon profitieren im Baltikum ausgebildete Mediziner, berichtet Helsingin Sanomat am Montag, weniger die Krankenhäuser selbst.
Seit Anfang der 2000er Jahre haben sich finnische Krankenhäuser zunehmend auf midizinisches Outsourcing bei Ärzten verlassen, ein Trend, der sich in steigenden Kosten für Gesundheitsdienstleistungen niederschlägt, berichtet HS. Die Kosten für Zeitarbeitskräfte beliefen sich im vergangenen Jahr auf etwa 600-700 Millionen Euro.
Finnische Medizinstudenten in Lettland werden für die Arbeit in Finnland angeworben
In der Titelgeschichte der Zeitung vom Montagmorgen wird beschrieben, wie eine lettische Personalagentur finnische Medizinstudenten, die in Lettland studieren, für die Arbeit in finnischen Krankenhäusern rekrutiert.
Hunderte von finnischen Medizinstudenten, die zuhause nicht sofort einen Studienplatz bekommen haben, und die jährlichen Studiengebühren von 2.000 Euro zur Verfügung haben, studieren in der lettischen Hauptstadt Riga.
Nach Angaben von HS bekommen diese Studenten über Agenturen schnell einen Job in Finnland. Für Medizinstudenten im fünften Jahr gibt es bereits verschiedene Möglichkeiten, als Bereitschaftsärzte in Gesundheitszentren, Notaufnahmen und geriatrischen Abteilungen zu arbeiten.
Das Gehalt liegt um ein Drittel höher als das von festangestellten Ärzten, oftmals gebe es bei der Arbeit auf Zeit eine Unterkunft kostenlos dazu, so der Artikel.
Laut HS studieren mindestens 401 Finnen in Lettland Medizin. Das ist die offizielle Zahl der Personen, für die das finnische Sozialamt Kela Studienbeihilfen gezahlt hat, wie aus den neuesten Daten für das letzte Studienjahr hervorgeht.
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