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Norwegisches Unternehmen Norsk-e-Fuel

Finnland: Produktionsanlage für synthetischen Flugkraftstoff geplant

Das norwegische Unternehmen Norsk-e-Fuel plant den Bau einer Produktionsanlage für synthetischen Flugkraftstoff in Imatra, unweit der finnischen Ostgrenze. Errichtet werden soll sie auf einem 35 Hektar großen Industriegebiet.

Flugkraftstoff Finnland 1
In Finnland soll eine weitere Produktionsstätte für umweltfreundlichen Flugkraftstoff entstehen. (Foto: Norsk e-Fuel)

Nach derzeitigen Planungen könnte die Anlage in fünf bis sechs Jahren in Betrieb gehen und jährlich etwa 80.000 Tonnen synthetischen Flugkraftstoff produzieren. Damit würden bis zu 140 neue Arbeitsplätze in der Region entstehen.

Die innovative Technologie basiert auf der Kombination von Wasserstoff und gebundenem Kohlenstoff, um ein nachhaltiges Alternativprodukt zu herkömmlichem Kerosin herzustellen. Ein zentraler Rohstoff ist biobasiertes Kohlendioxid, das als Nebenprodukt der lokalen Zellstoffindustrie von Imatra anfällt.

Für die Wasserstoffproduktion wird zudem erhebliche elektrische Energie benötigt, die aus der elektrolytischen Spaltung von Wasser gewonnen wird. Für Yle.fi steht fest: Das Unternehmen Norsk-e-Fuel verfolgt ehrgeizige Ziele.

Laut eigenen Angaben will man einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der EU-Vorgaben für erneuerbare Flugkraftstoffe leisten. Dazu hat das Unternehmen bereits Vereinbarungen mit den Fluggesellschaften Norwegian und Cargolux getroffen, die den synthetischen Kraftstoff in ihren Flotten einsetzen wollen.

Passend dazu verlangen die EU-Vorschriften, dass Kraftstofflieferanten den Anteil von nachhaltigem Flugkraftstoff an Flughäfen innerhalb der EU schrittweise erhöhen. Daher auch ist die Anlage in Imatra nicht das einzige große Projekt des Unternehmens in Finnland.

Finnland will Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch bis 2030 auf 51 % steigern

Im Herbst hat Norsk-e-Fuel ein weiteres Industriegelände in Rauma im Südwesten des Landes reserviert. Ziel ist es, die Produktion von nachhaltigen Flugkraftstoffen auf europäischer Ebene massiv auszuweiten, um die ehrgeizigen Klimaziele der EU zu unterstützen.

Die Luftfahrtindustrie steht vor einer grundlegenden Umstellung. Synthetische Kraftstoffe gelten als potenzielle Schlüsseltechnologie, um den CO₂-Fußabdruck der Branche nachhaltig zu senken. Die International Air Transport Association (IATA) betrachtet solche Kraftstoffe als essenziell.

Schätzungen der EU gehen davon aus, dass bis 2030 jährlich mehr als sieben Millionen Tonnen nachhaltiger Flugkraftstoffe benötigt werden. Auch die nationale Politik Finnlands steht hinter Projekten wie dem in Imatra.

Das Land hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch bis 2030 auf 51 Prozent zu steigern. Entsprechend arbeitet Norsk-e-Fuel eng mit lokalen Energieversorgern zusammen, um den großen Strombedarf der Anlage vollständig aus erneuerbaren Quellen zu decken.

Der „Fit for 55“-Plan der EU zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. In der Luftfahrt, einem schwierigen Patienten, sind Innovationen wie die in Imatra geplanten Anlagen unverzichtbar, um diese ambitionierten Vorgaben zu erreichen.

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