Back to old school
Russische GPS-Störungen: Finnische Flughäfen navigieren wieder mit 1960er-Technik
Drei Flughäfen im Osten Finnlands werden ab sofort wieder alte Funknavigationssysteme einsetzen, um sichere Landungen zu gewährleisten. Grund für den ungewöhnlichen (Rück-)Schritt sind anhaltende Störungen des GPS-Systems, die ihren Ursprung nach Einschätzung von Experten in Russland haben.
Die funkbasierte Entfernungsmessung DME, die nun wieder eingesetzt wird, ist ein Kind der 1960er Jahre, das bis zum Aufkommen der GPS-Technologie in der Luftfahrtindustrie weit verbreitet war. Back to old school sozusagen, um mit dem Problem klarzukommen.
Die finnischen Behörden sind der festen Ansicht, dass Russland GPS-Signale in Ostfinnland und in der Ostseeregion stört, um Ölhäfen und andere kritische Infrastrukturen vor ukrainischen Luftangriffen oder Drohnen zu schützen.
Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass Schiffe auf Grund laufen
Laut der finnischen Verkehrs- und Kommunikationsbehörde Traficom haben die GPS-Störungen entlang der finnischen Ostgrenze seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 erheblich zugenommen, wobei täglich Vorfälle gemeldet werden.
Die finnische Küstenwache gab letzte Woche bekannt, in der Ostsee-Region seien ständige Störungen der Satellitennavigationssignale festzustellen. In der Folge mussten Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass Schiffe auf Grund laufen.
Die Störung der GPS-Signale hat auch dazu geführt, dass einige Flüge nicht auf Flughäfen in der Region Ostfinnland landen konnten, darunter ein Inlandsflug von Helsinki nach Joensuu im Juni, der zum Flughafen Helsinki zurückkehren musste.