Ulko-Tammio vor der Küste von Hamina
Abschalten durch Ausschalten: Finnland hat die weltweit erste Handy-freie Urlaubsinsel
Eine interessante Marktlücke, das muss man den Initiatoren der weltweit ersten Handy-freien Ferieninsel schon lassen. Man liest richtig, auf der finnischen Insel Ulko-Tammio im östlichen Teil des Nationalparks Finnischer Meerbusen gilt ab diesem Sommer: Handy aus!
„Die Insel Ulko-Tammio, die vor der Küste von Hamina liegt, wird diesen Sommer ein Handy-freier Bereich sein. Wir möchten Urlauber dazu ermutigen, ihre Smart-Geräte auszuschalten und die Insel wirklich zu genießen“, teilte Mats Selin von Visit Kotka-Hamina dazu mit.
Zwar liegen noch keine Berichte vor, wie die Aktion bei den Besuchern der Region ankommt. Zu vermuten ist aber, dass es viele Interessenten und viel Wohlwollen dafür gibt. Es wäre jedenfalls spannend, ein paar Erlebnisberichte zu lesen.
“Das Ausschalten wird zweifellos Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden steigern“
„Das Ausschalten des Telefons, das Erkunden der Natur und das persönliche Treffen mit Menschen werden zweifellos Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden steigern“, wird zudem Sari Castrén, Psychologin und Forschungsleiterin am Finnischen Institut für Gesundheit und Wohlfahrt, zitiert.
„Wir verbringen unzählige Stunden damit, durch unsere Social-Media-Feeds zu scrollen. Eine kurze Pause davon bedeutet mehr Zeit für neue Erfahrungen. Ich würde gerne mehr Initiativen wie diese sehen, die das digitale Fasten fördern“, so die Wissenschaftlerin.
Ob es angenommen wird, werden zum Ende der Saison wahrscheinlich die Besucherstatistiken zeigen. Oder aber das Feedback von Reisenden – zu lesen natürlich in den Sozialen Medien.
So oder so: Ulko-Tammio verfügt über gut markierte Wanderwege und einen Vogelbeobachtungsturm, der wunderbare Aussichten auf den Nationalpark bieten soll. Besucher können in Zelten übernachten oder in einer von Parks & Wildlife Finland gepflegten Hütte.
Die Inseln im Ostfinnischen Meerbusen werden normalerweise mit Privatbooten erreicht oder beispielsweise mit einem Wassertaxi bzw. dem Wasserbus von Kotka aus. Zur Erschwerung der Initiative ist die Insel allerdings mit einem prima funktionierenden Mobilfunknetz abgedeckt.