Menschen an Waldbränden schuld
Heißere Sommer erhöhen Zahl der Waldbrände in Lappland
In dieser Saison hat sich die Zahl von Bränden in der nordlappischen Region Inari fast verdoppelt. Experten gehen davon aus, dass die Feuersaison aufgrund des Klimawandels künftig länger und intensiver sein werde.
So brannte vor zwei Wochen eine bewaldete Insel im Inari-See, wie das finnische Nachrichtenportal Yle berichtete.
Dieser Brand war einer von 17, die in diesem Sommer in der Region Inari in Finnisch-Lappland ausgebrochen sind. Timo Nyholm, dem diensthabenden Feuerwehrhauptmann der Rettungsabteilung von Lappland, sagte gegenüber Yle, es komme in Inari in den Sommermonaten durchschnittlich zu etwa 10 Waldbränden, und in diesem Jahr werden es voraussichtlich mehr als 20 sein.
Im Zuge weiterer Brände wurde im nordfinnischen Dorf Angeli eine Fläche von etwa 3-4 Hektar verbrannt. Ein kleines Sommerhaus, ein Wohnwagen und ein Saunagebäude auf einem Sommerhausgrundstück wurden ebenfalls zerstört.
In einem anderen Artikel des Portals heißt es, dass Klimaexperten davon ausgehen, dass nach der Rekordhitze dieses Sommers im hohen Norden Finnlands Waldbrände immer häufiger vorkommen werden.
Darin weist Mika Rantanen, Forscher am Finnischen Meteorologischen Institut (FMI), darauf hin, dass dieser Sommer in Lappland möglicherweise der wärmste seit Beginn der Messungen sein werde.
Dies wurde den Bewohnern in diesem Sommer deutlich, als Utsjoki – die nördlichste Gemeinde Finnlands – täglich die heißesten Temperaturen des Landes meldete, schreibt Yle. Rantanen wies darauf hin, dass in Utsjoki, der Gemeinde direkt nördlich von Inari, das Thermometer seit fast einem Monat auf über 25 Grad steht.
Die mittelbare Ursache für die Waldbrände ist der Mangel an Niederschlägen, der den Boden und die Vegetation rund um den Inari-See ausgetrocknet und das Gelände brandanfällig gemacht hat, so dass das Finnische Meteorologische Institut (FMI) den größten Teil des Sommers über vor Waldbränden warnte.
Die Warnung wurde vom FMI inzwischen aufgehoben, da an diesem Wochenende in diesem Teil Lapplands endlich der Regen fiel.
Laut Rantanen gibt es wahrscheinlich einen Zusammenhang zwischen den Bränden und dem Klimawandel im nördlichen Lappland.
„Die wärmeren Temperaturen bedeuten, dass die Feuersaison länger wird und der ‚Brennstoff‘ – Pflanzen und organisches Material – trockener wird, was die Wahrscheinlichkeit von Bränden erhöht“, sagte Rantanen zu Yle und fügte hinzu, dass wärmere Temperaturen auch das Wachstum der Pflanzenwelt förderten, wodurch mehr Biomasse zum Verbrennen bereitstehe.
Bei vielen der Brände, die in diesem Sommer in Inari aufgetreten sind, blieben die Bäume unversehrt, während die Pflanzen am Boden verbrannten. In diesem Sinne sind diese Brände nicht mit den Bränden vergleichbar, die man häufig in den borealen Wäldern sieht. Mit dem Voranschreiten des Klimawandels werde sich die Intensität der Brände jedoch deutlich erhöhen.
Menschen an Waldbränden schuld
Offenes Feuer, das sich über den Boden oder durch Funkenflug ausbreiten kann, ist zwar während einer Waldbrandwarnung verboten. Dennoch werden viele dieser Waldbrände durch Lagerfeuer ausgelöst, weil die Menschen die offiziellen Warnungen des FMI vor erhöhter Waldbrandgefahr ignorieren.
„Die Menschen sollten extrem vorsichtig mit Feuer umgehen, vor allem während der Feuerwarnsaison“, sagte Kinnunen vom FMI gegenüber Yle News.
Ein Grund für die Brände ist, dass beim Angeln, Beerensammeln, Jagen oder Zelten am See oft Feuer gemacht wird. Selbst wenn vor Waldbränden gewarnt wird, hören laut der Feuerwehr von Inari einige Leute nicht auf die Warnungen.
Die Gemeinde Inari ist flächenmäßig die größte in Finnland und umfasst einen großen Teil Lapplands, der sich von der russischen bis zur norwegischen Grenze erstreckt.
Die beiden größten Ortschaften der Gemeinde sind Inari selbst und Ivalo. Inari hat etwas mehr als 500 ständige Einwohner, während das Dorf Ivalo vergleichsweise groß ist und ganzjährig rund 3.000 Einwohner zählt.