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Umwelt- und Verkehrsentlastung im Fokus

Helsinki plant Hafentunnel: Im Stadtzentrum soll der Verkehr um 75 Prozent reduziert werden

Der Plan für einen Hafentunnel zwischen dem Westhafen (Länsisatama) und Länsiväylä nimmt konkrete Formen an. Der Ausschuss für städtische Umwelt wird das Vorhaben am 11. Februar beraten. Ziel des Projekts ist es, den Verkehrsfluss zu optimieren und die Umweltbelastung im Westhafen zu reduzieren. Ebenso werde der hafenbedingte Verkehr im Stadtzentrum um rund 75 Prozent abnehmen, hofft die Stadtverwaltung.

Hafen-Tunnel Helsinki
Geplanter Tunneleingang in Salmisaari. (Darstellung: PES-Architekten Oy)

Mehr Verkehr, bessere Infrastruktur

Mit der Konzentration des Passagierverkehrs zwischen Helsinki und Tallinn auf den Westhafen wird ein Anstieg des Hafenverkehrs erwartet. Der geplante Tunnel soll insbesondere den Lkw- und Pkw-Verkehr unterirdisch durch Jätkäsaari und Ruoholahti leiten und so das Stadtgebiet entlasten.

Prognosen zufolge wird das Verkehrsaufkommen in der Region bis 2032 um mehrere Dutzend Prozent steigen. Nach Abschluss der Modernisierung sollen täglich rund 4.000 Pkw, 1.000 Lkw und knapp 30.000 Passagiere den Hafen passieren.

Verkehrssicherheit und Luftqualität im Fokus

Der Tunnel soll vorrangig den Lkw-Verkehr zwischen Westhafen und der Autobahn Länsiväylä aufnehmen, die von Helsinki über die südlichen Teile von Espoo nach Kirkkonummi führt.

Auch Pkw, die die Fähren nutzen, werden die unterirdische Verbindung befahren können. Neben einer Beruhigung des Verkehrs auf der Insel soll die Maßnahme zu einer besseren Luftqualität und erhöhter Verkehrssicherheit in der Umgebung führen.

Auswirkungen auf das Stadtzentrum

Durch die Verlagerung des Tallinn-Verkehrs in den Westhafen bleibt in Katajanokka nur noch der Schiffsverkehr nach Stockholm bestehen. Dies würde den hafenbedingten Verkehr im Stadtzentrum um rund 75 Prozent reduzieren und neue Möglichkeiten für eine städtische Nutzung des Gebiets Eteläsatama schaffen, das teilt die Stadt Helsinki mit.

Finanzierung und Zeitplan

Die Baukosten des Hafentunnels werden auf etwa 300 Millionen Euro geschätzt und von dem Hafenbetreiber Helsingin Satama Oy getragen.

Der Stadtrat von Helsinki beschloss bereits 2021 die Neuordnung der Hafeninfrastruktur. Daraufhin wurde ein Entwicklungsprogramm erarbeitet, dessen erste Phase der Hafentunnel darstellt. Eine Standortoption für den Tunneleingang wurde im Juni 2024 festgelegt. Sie sieht vor, den Zugang zwischen dem Ilmarinen-Gebäude und dem Lapinlahti-Park zu platzieren.

Naturschutz im Lapinlahti-Park

Kerngebiete der Populationen von Flughörnchen und der seltenen Falterart, Depressaria chaerophylli, im Lapinlahti-Park. (Foto: Stadt Helsinki)
Der Tunnelbau wird sich auch auf den Lapinlahti-Park auswirken, in dem zwei geschützte Tierarten vorkommen. Zum Schutz des dort lebenden Flughörnchens wird der Tunnel mit einer Technik gebaut, die den Eingriff in den Fels minimiert. Eine seltene Falterart, Depressaria chaerophylli, soll durch gezielte Bepflanzungen neue Lebensräume erhalten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen soll kontinuierlich überprüft werden, versprechen die Vertreter der Stadt Helsinki.

Geringe Lärmbelastung

Die Lärmbelästigung durch den Tunnelbau soll laut Planern gering bleiben. Durch die Entlastung der Straßen Länsisatamankatu und Tyynenmerenkatu wird der Verkehrslärm reduziert. Eine zusätzliche Lärmschutzwand entlang der Länsiväylä-autobahn soll verhindern, dass die Anwohner in Lauttasaari beeinträchtigt werden.

Beteiligung der Bürger

Nach der Erörterung im Umweltausschuss am 11. Februar haben Bürger die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben und Einwände zu erheben. Eine erneute Beratung im Stadtrat ist für Herbst 2025 angesetzt, die finale Entscheidung zum Detailplan soll Ende 2025 fallen.

Die Pläne werden im Frühjahr 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt, der Termin für die Bürgerversammlung wird noch bekannt gegeben.

Quellen: portofhelsinki.fi und hel.fi.

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