Sorge vor nächster COVID-19-Welle
Finnland hortet Arzneimittel mit zwei Wirkstoffen
Finnland hat diese Woche begonnen, als Schutzmaßnahme vor einer möglichen zweiten Corona-Welle im Herbst Paracetamol- und Dexamethason-Medikamente zu rationieren. Das teilten Gesundheitsexperten des Landes am Dienstag mit.
Verbrauchern wird es demnach in den kommenden Wochen und Monaten nur noch gestattet sein, bestimmte Chargen dieser Medikamenten-Gruppe zu erwerben.
Ziel der Maßnahme sei es laut einer Mitteilung auf Euronews, sich „auf mögliche internationale Nachfrageanstiege im Herbst und Winter“ vorzubereiten.
„Wir unternehmen diesen Schritt, damit wir selbst bei Versorgungsengpässen genügend Präparate für jeden Patienten haben“, teilte eine finnische Gesundheitsexpertin gegenüber AFP mit.
Eine im Juni veröffentlichte Studie aus Großbritannien hatte ergeben, dass der Wirkstoff Dexamethason die Mortalität bei Patienten mit heftigem COVID-19-Verlauf signifikant senken kann.
Jedoch sei speziell auf ein solches Medikament nur im äußersten Notfall zurückzugreifen, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Offiziell genehmigt ist der Wirkstoff noch nicht für die Verwendung bei COVID-19-Fällen.
„Wir haben in Finnland nur einen kleinen Markt für Dexamethason“, heißt es in dem AFP-Bericht weiter. „Wenn die WHO das Präparat in ihren Leitlinien auf einmal empfehlen sollte, besteht das Risiko eines zu schnell steigenden Absatzes.“
Gut vorbereitet ist halb gewonnen, lautet die finnische Devise.
sh