Region Pirkanmaa
Kirchenruine in Pälkäne bekommt ein Dach aus Glas
Wir erinnern uns an die Kirchenruine von Pälkäne, dort wurden letzten Sonntag die Überreste der Einwohner bestattet, deren Schädel zwecks rassistischer Forschung vor über 100 Jahren nach Schweden verbracht wurden – schwedische Wissenschaftler wollten seinerzeit durch Schädelvermessung die „Rassenunterschiede“ zwischen Finnen und Schweden nachweisen.
Die St. Michaeliskirche hat darüberhinaus jedoch auch kulturgeschichtliche Bedeutung, um deren Erhalt sich der Verein Pälkäneen Rauniokirkon suojeluyhdistys ry kümmert. Heute wurde bekannt, dass die Konservierung der Überreste des Kirchengebäudes nun endlich erfolgen kann.
Das Zentrum für wirtschaftliche Entwicklung, Verkehr und Umwelt in Pirkanmaa (kurz ELY-Zentrum) hat die Finanzierung mit Hilfe eines EU-Fonds gewährt.
Die Gesamtkosten für die gemeinnützige Investition belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro, wovon 50 Prozent aus EU-Mitteln aus dem ELER-Fonds stammen – das ist ein Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.
Das Projekt wird vom Denkmalschutzverein der Michaeliskirche durchgeführt, einer Gesellschaft, die sich seit 2002 für den kulturellen und historischen Wert der Stätte einsetzt.
Die Kirchenruine von Pälkäne
Die mittelalterliche Kirche in Pälkäne, die zwischen 1400 und 1500 erbaut wurde, ist ein kulturhistorisches Denkmal und eine Touristenattraktion. Hier finden Veranstaltungen statt, die von Hochzeiten über Konzerte bis hin zu Freiluft-Filmvorführungen reichen.
Mit der aktuellen Förderung soll der Kirchhof abgedeckt und zu einem ganzjährig zugänglichen Kultur- und Veranstaltungsort werden.
Das Projekt läuft unter dem Titel „Von der Ruinenkirche zu einer internationalen Kulturstätte mit Glasdach“.
Die Gesamtkosten der Investition belaufen sich auf 556.800 Euro, wovon 278.344 € aus EU-Mitteln sowie von der Gemeinde Pälkäne, der Kirchengemeinde und aus privaten Quellen stammen.
„Die Kirchenruine steht unter Denkmalschutz und ist daher ein ganz besonderes Förderobjekt“, sagt Anne Värilä, Leitende Entwicklungsspezialistin beim ELY-Zentrum in Pirkanmaa, einer Region im westlichen Binnenland Finnlands.
„Die Projektträger haben hart für den Erhalt der Kirche gearbeitet, und jetzt, da eine gute technische Lösung für die Dacheindeckung gefunden wurde, sind auch die Geldgeber von der Investition überzeugt“, fährt sie fort.
Die Finanzierung wird den Erhalt des Kulturdenkmals ermöglichen und die Bedingungen für die derzeitige Nutzung des Kirchengebäudes verbessern. Es wird erwartet, dass die Investition zur Entwicklung des touristischen Werts beiträgt und die Einnahmen aus dem Tourismus in der Region erhöht.
Mit der Investition werden die Ziele des regionalen Plans für die Entwicklung des ländlichen Raums in Pirkanmaa 2023-2027 umgesetzt, an dem sich die Entwicklung des ländlichen Raums in der Provinz orientiert.
Das ELY-Zentrum Pirkanmaa verwaltet die EU-Mittel in der Region Pirkanmaa.