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Klimawandel beeinflusst Wanderverhalten

Milder Winter: Erste Zugvögel zurück in Finnland

Die ersten Zugvögel sind in diesem Jahr außergewöhnlich früh in Finnland eingetroffen. Laut der Ornithologischen Gesellschaft BirdLife Suomi haben Vogelbeobachter bereits mehrere Sichtungen in Südwestfinnland gemeldet – ein ungewöhnliches Phänomen für diese Jahreszeit.

Zugvögel in Finnland
Vogelbeobachter haben bereits mehrere Sichtungen von Graugänsen gemeldet, die in Mitteleuropa überwintern. (Foto: Adrien)

Saat- und Graugänse bereits gesichtet

Freiwillige von Birdlife Finland haben Saatgänse in Parainen und Raisio gesichtet, während Graugänse in Kirkkonummi und Kouvola beobachtet wurden. „Was die Graugänse betrifft, so sind sie definitiv Frühlingsmigranten“, erklärt Jukka Hintikka, Sprecher der Organisation, wie Yle berichtet.

Die frühzeitigen Rückkehrer stammen jedoch nicht aus fernen Winterquartieren: Viele Gänse und Lerchen überwintern in Mittel- und Westeuropa, einige Saatgänse verbleiben sogar in Südschweden. Die Feldlerche gehört zu den ersten Zugvögeln, die nach Finnland zurückkehren – ihr Aufbruch aus den Winterquartieren beginnt normalerweise ab Ende Februar.

Klimawandel beeinflusst Wanderverhalten

Frühe Rückkehr sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Experten führen die beschleunigte Frühlingswanderung vieler Wasservögel auf den Klimawandel zurück. „Mildere Frühlinge haben die Rückkehr der Wasservögel spürbar vorverlegt“, so Hintikka.

Allerdings hat eine frühere Migration nicht zwangsläufig einen Einfluss auf den Nestbau. Ein verfrühter Brutbeginn kann das Überleben der Küken gefährden, insbesondere wenn ein plötzlicher Kälteeinbruch die Nahrungssuche erschwert. Bei anhaltend niedrigen Temperaturen könnten einige Vögel gezwungen sein, vorübergehend wieder in den Süden zurückzukehren.

Neue Vogelarten breiten sich aus

Während sich das Zugverhalten einiger Arten verändert, zeigen sich andere Vogelarten unbeeindruckt von milderen Wintern. So wird die Wanderung von Fitis und Trauerschnäpper nicht von den Temperaturen, sondern in erster Linie durch die Tageslänge gesteuert.

Die Klimaerwärmung hat auch neue Arten nach Finnland gebracht: Der Kleiber hat sich mittlerweile in nördlichen Breiten etabliert, auch die Population des Stieglitzes wächst weiter. Experten beobachten die langfristigen Auswirkungen dieser Veränderungen auf die finnische Vogelwelt mit großem Interesse und Sorge.

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