1,4 Kinder im Durchschnitt
Finnland hat niedrigste Geburtenrate der nordischen Region
Das Statistische Amt Finlands hat die aktuelle Geburtenrate für Finnland ermittelt. Sie lag im vergangenen Jahr bei 1,4 Kindern pro Frau und ist damit die niedrigste der gesamten nordischen Region Europas. Das berichtet YLE.fi.
Besonders problematisch ist, dass sich der Trend zu geringen Geburtenzahlen in dem Land längst verstetigt hat. 1990 lag die Rate noch bei etwa 1,9 Kindern pro Frau, seither ist sie in der Tendenz rückläufig.
Bereits seit 2014 hat Finnland die geringste Geburtenrate in der nordischen Region. Noch dazu sank die Rate zuletzt stärker als in den benachbarten Ländern, die ebenfalls mit nachlassenden Geburtenzahlen zu kämpfen haben.
So sind mit Ausnahme von Island, wo die Geburtenrate 2019 bei 1,75 lag, im vergangenen Jahr in allen nordischen Ländern die Quoten gesunken.
Im ländlichen Raum liegt die finnische Geburtenrate mit 1,73 deutlich über dem Wert, der in Städten verzeichnet werden kann. Hier sind es 1,29 Kinder pro Frau.
Zum Vergleich: In Schweden lag die Fruchtbarkeit bei 1,76 Kindern je Frau (2018, aktuellere Statistik liegt noch nicht vor). In Dänemark bei 1,73 (2018). Estland 1,67, ebenfalls im Jahr 2018.
In Deutschland lag die Geburtenrate 2019 bei 1,54 Kindern je Frau. Ein Rückgang um 0,3 gegenüber 2018. In Österreich waren es 1,46 Kinder je Frau (1,48, 2018). 1,44 in der Schweiz, wobei auch hier ein Rückgang zum Vorjahr vorliegt (1,52, 2018).
In Europa gilt eine Geburtenrate von etwas über 2 Kindern als demografisch bestandserhaltend. Das heißt, dass die Bevölkerungszahl nur in diesem Bereich längerfristig konstant bleibt.
Liegt der Wert hingegen anhaltend bei 1,4 Kindern pro Frau, verringert sich die Bevölkerungszahl zeitversetzt um etwa ein Drittel (Effekte der Migration nicht eingerechnet).
Das wiederum kann zu gravierenden gesellschaftlichen Auswirkungen führen. Stichwort: Überalterung.
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