C-Lion1 nach Rostock
Finnisch-deutsches Ostsee-Telekommunikationskabel defekt
Ein durch die Ostsee verlaufendes Telekommunikationskabel, das Finnland über Deutschland mit dem europäischen Festland verbindet, ist laut übereinstimmenden Medienberichten zumindest schwer beschädigt worden.
Das Unterseekabel mit der Bezeichnung C-Lion1 wurde 2016 in Betrieb genommen. Es verläuft über eine Länge von fast 1.200 Kilometern von der Insel Santahamina vor Helsinki nach Rostock an die deutsche Ostseeküste.
Nach Angaben des mehrheitlich in finnischem Staatsbesitz befindlichen Unternehmens Cinia, spezialisiert auf Telekommunikationsdienste und den Bau von Glasfasernetzen, ist aktuell die gesamte Telekommunikation über das Kabel zusammengebrochen.
Laut Cinia wurde die Störung am frühen Montagmorgen nach 4.00 Uhr festgestellt. Die Ursache des Defekts sei noch unklar, heißt es. Cinia teilte weiter mit, ein Reparaturschiff habe bereits mit der Reparatur des Kabels begonnen. Dies könne „normalerweise“ 5 bis 15 Tage in Anspruch nehmen.
Längst nicht mehr der einzige Zwischenfall am Grund der Ostsee
Mit der Verlegung von C-Lion1 wurde im Oktober 2015 begonnen. Es ist das einzige finnische Unterseekabel, das direkt nach Mitteleuropa führt. Für 16.00 Uhr Ortszeit ist eine Pressekonferenz zu dem Ausfall anberaumt.
Als das Kabel 2016 in Betrieb genommen wurde, erklärte Cinia, es könne von den Rechenzentrumsbetreibern Hetzner Online, TeliaSonera und dem russischen Telekommunikationsbetreiber Avelacom genutzt werden.
Letztgenannter Dienst hatte laut Yle.fi damals geplant, das Kabel an sein eigenes Netz anzuschließen, das von Finnland bis nach Moskau reicht. Der nun bekannt gewordene Zwischenfall ist längst nicht mehr der einzige, bei dem es um kritische Infrastruktur am Grund der Ostsee geht.
Zu nennen sind der Anschlag auf die Nord Stream-Gaspipelines im September 2022 und der Defekt der Balticconnector-Pipeline von Finnland nach Estland im Oktober 2023.
