Päijänne – Der längste der tausend Seen

Wer es mag, in anmutiger Landschaft zu wandern, wird dieses Gewässer lieben. Schönheit gehört zur Natur des Päijänne, dem längsten See Finnlands.

Seine Länge von 120 Kilometern ist nicht seine einzige superlative Eigenschaft, – mit 95 Metern Tiefe ist der Päijänne zugleich der tiefste See Finnlands, und enthält das meiste Wasser aller finnischen Seen – sogar mehr als der mächtige Saimaa, der größte unter den tausend Seen.

Im Norden des Sees ruht die Großstadt Jyväskylä an dessen Ufer. Über den See Vesijärvi ist die südlich des Gewässers gelegene Stadt Lahti, dank des Vääksy-Kanals, mit Jyväskylä verbunden. Im Südosten, vom Päijänne aus betrachtet, liegt die Mittelstadt Heinola am Ruotsalainen-See, der wiederum durch den Kalkkinen-Kanal mit dem Päijänne-See verbunden ist.

Lahti im Süden, Heinola im Südosten und Jyväskylä im Norden, alle drei Städte eignen sich gut dafür, um von dort aus, das Gebiet zu erkunden.

Im Päijänne-Nationalpark kann ein jeder Kapitän seines Kajaks sein. Wer sein Kajak zuhause vergessen hat, kann es vor Ort mieten. Doch wer das Ruder lieber aus der Hand gibt, sollte bei einer Bootsrundfahrt anheuern. Das klare Wasser, die Wildnis ringsum und die 1.886 Inseln im See lassen sich auf diese Weise besonders gut erkunden.

Pulkkilanharju – ein schmaler Grat

Ein Highlight des Sees liegt 20 Kilometer nördlich von Lahti: Der Pulkkilanharju – eine acht Kilometer lange, aber teilweise nur wenige Meter breite Landzunge im Päijänne-See, hübscher anzuschauen als ein Regenbogen nach einem Sommerregen. Am Pulkkilanharju befindet sich ein Lehrpfad, auf dem man eine Gratwanderung unternehmen kann.

Auch mit dem Auto lässt sich der lange Pulkkila-Grat befahren, vorher bitte die Scheiben putzen, um den Anblick der wasserreichen Naturschönheit angemessen würdigen zu können.

Das Vääksy-Kanalsystem

Unweit entfernt liegt idyllisch das alte Dorf Vääksy, wo sich eine historische Schleusenanlage und ein zwischen 1868-71 erbauter Kanal befinden. Die Wasserstraße verbindet die Seen Päijänne und Vesijärvi miteinander. Dabei liegt der Päijänne mit 78,4 Metern Höhe um 3 Meter niedriger als sein südlicher Nachbar.

Dort kann man allerlei Schiffe und Boote beobachten, die beim Befahren der Wasserstraßen unterschiedliche Wasserstände überwinden müssen. Vääksy liegt auf einer Landenge zwischen Päijänne und Vesijärvi, etwa 23 Kilometer nördlich von Lahti.

Entlang der Straße Vääksyntie und des Kanals finden sich hübsche Läden, finnische Souvenirs kauft man in der Vääksyn Mylly (Mühle) in der Gemeinde Asikkala im Süden der Finnischen Seenplatte.

Hunger bekommen? Am Kanal liegt ein Pavillon – der Majakkapaviljonki – dort wird man kulinarisch versorgt. Vom Pavillon aus bietet sich ein großartiger Blick über den Päijänne-See. Auch das Sommerrestaurant der Brauerei Kanavan Panimo oder das Kanavan Kunkku, beide am Kanal gelegen, sorgen für das leibliche Wohl.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wer nicht nur die Natur-, sondern auch Kultur-Sehenswürdigkeiten zu schätzen weiß, für denjenigen ist Päijännetalo Kalastusmuseo ein Muss. Es ist ein Angelmuseum, das einen guten Überblick über das Süßwasserangeln bietet und die Geschichte von Lauri Rapala erzählt, dem Mann hinter den berühmten Rapala-Ködern – Lauri Rapala erfand in den 1930er Jahren den Wobbler, einen Kunstköder, der beim Einholen Bewegungen eines geschwächten Fisches imitiert und so Raubfische dazu verleitet, zuzubeißen.

Am Kanal liegt auch das Vesimyllymuseo – ein Wassermühlenmuseum, im Sommer finden auch mehrere Kunstausstellungen statt.

Der Norrlin-Park am Fluss Vääksynjoki bietet eine gute und einfache Möglichkeit, eine Pause in der Natur einzulegen.

Tipp für Neulinge am Päijänne-See

Für die Erst-Erkundung des Päijänne bietet es sich an, in Lahti auf einen Dampfer zu steigen und auf dem Wasserweg zum Vääksy-Kanal zu fahren. Das Schiff von Päijänne-Risteilyt Hilden auf der Strecke Lahti-Heinola hält auch in Vääksy.

Man kann den Tag in Vääksy verbringen und anschließend mit einem Linienbus zurück nach Lahti fahren, wo man sich möglicherweise in einer der vielen Unterkünften der Region einquartiert hat.

Die Großstadt Jyväskylä im Norden des Päijänne

Mit beinah 150.000 Einwohnern ist die Universitätsstadt Jyväskylä, nördlich des Päijänne-Sees gelegen, ebenfalls ein lohnendes Reiseziel. Das Stadtbild ist von Bauten des berühmten finnischen Architekten, Stadtplaners und Möbeldesigners, Alvar Aaltos geprägt.

Seinem Schaffen sind u.a. das Polizeipräsidium, die Universität und das Stadtmuseum der relativ jungen Stadt (gegr. 1837) zu verdanken. Es nimmt kein Wunder, dass Jyväskylä ein Alvar-Aalto-Museum für den großen Mann eingerichtet hat.

Auch das Mittelfinnland-Museum befindet sich in Jyväskylä.

Das Mittelfinnland-Museum ist ein kulturgeschichtliches Museum, das in einem prächtigen, von Alvar Aalto entworfenen Gebäude im Stadtteil Ruusupuisto liegt, direkt neben dem Seminaarinmäki-Campus der Universität Jyväskylä.

Der direkt im Stadtzentrum gelegene Hafen bietet ein erstklassiges Angebot für Aktivitäten auf und mit dem Wasser. Hier werden Boots-Rundfahrten angeboten, Kanutouren, Jetski, Angeln und vieles mehr.

Entlang des Ufers des Päijänne stehen Ferienhäuser der Einheimischen, die dort ihre Sommer mit Angeln, Beerensammeln, Baden und Grillen verbringen. Wenn man also seinen Sommerurlaub wie richtige Finnen verbringen möchte, ist nicht nur an der finnischen Seenplatte genau richtig, sondern speziell am See Päijänne.

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