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Nähe Lauhanvuori-Nationalpark

Finnland: Beim Gassigehen in Hand gebissen – Polizei untersucht möglichen Wolfsangriff

Zu Beginn des Jahres hatte es in Finnland Warnungen vor sich möglicherweise häufenden Aufeinandertreffen von Spaziergängern und Jagdgruppen mit Wölfen gegeben.

Wolf Finnland
Nach Angaben eines örtlichen Jagdvereins sind Wölfe in der Gegend gesichtet worden.
(Foto: Vincent van Zalinge)
Nun wird berichtet, dass es bei einem dieser Aufeinandertreffen in der Nähe des Lauhanvuori-Nationalparks im Westen des Landes zu einem Zwischenfall gekommen sei. Demnach untersucht die Polizei gerade einen mutmaßlichen Wolfsangriff auf einen Mann, der am vergangenen Samstag in besagter Region im Wald mit seinem Hund unterwegs war.

Den Schilderungen des Mannes zufolge sei sein Hund urplötzlich unruhig geworden und habe sich losreißen wollen. Danach habe der Betroffene nur noch die Gestalt eines frontal angreifenden Tieres wahrnehmen und sich mit erhobenen Armen schützen können.

Bei der Abwehrbewegung soll es dann laut Yle.fi zum Biss in seine Hand gekommen sein – mutmaßlich verursacht durch einen Wolf. Nach Angaben der Polizei wurde der Mann bei dem Zwischenfall leicht verletzt und konnte sich selbst auf den Heimweg machen, bevor er Anzeige erstattete.

„Die Angelegenheit wurde der Polizei am Wochenende gemeldet“, bestätigte ein Sprecher der Polizei von Österbotten die aufgenommenen Ermittlungen. Zusammen mit Vertretern der finnischen Wildtierbehörde hat die Polizei bereits am Sonntag damit begonnen, nach Spuren des Wolfes zu suchen. Bislang ohne Erfolg.

Jagdvereinigungen aus der Region bestätigten daraufhin, dass derzeit Wölfe durch die Region streifen würden. Vorfälle wie der mutmaßliche Angriff vom Samstagabend seien daher grundsätzlich möglich.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Angriffe von Wölfen auf Menschen extrem selten

Zur Wahrheit in der mitunter emotional geführten Debatte über das Erstarken der Wolfspopulationen in Nord- und Gesamteuropa gehört aber auch, dass solche Zwischenfälle extrem selten sind.

Sicherlich, der Wolf ist ein Beutegreifer, was ihn potenziell auch für Menschen gefährlich machen kann. Zu diesem Urteil gelangt auch der International Fund for Animal Welfare (IFAW).

Wissenschaftlich bekannt sind für die Jahre 2002 bis 2020 – und zwar für Nordamerika und Europa zusammen – allerdings lediglich 14 Angriffe von Wölfen auf Menschen, von denen auf amerikanischem Boden zwei tödlich endeten.

„In Anbetracht dessen“, so schreibt es der IFAW auf seiner sehr informativen Homepage, „dass es fast 60.000 Wölfe in Nordamerika und 15.000 in Europa gibt, die sich ihren Lebensraum mit Hunderten Millionen Menschen teilen, ist es offensichtlich, dass das statistische Risiko für einen Wolfsangriff über Null liegt.“

Aber: Es sei eben auch viel zu niedrig, um seriös berechnet werden zu können. Insofern scheint es, als habe der betroffene Mann im Westen Finnlands am Wochenende so etwas wie das schlechteste Los der Lotterie gezogen. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen dürften solche Zwischenfälle die absolute Ausnahme bleiben.

Wie man Wolfsbegegnungen im Wald präventiv vermeiden kann oder sich im Fall der Fälle idealerweise verhalten sollte, wird auf der IFAW-Homepage unter diesem Link ebenfalls thematisiert. Sehr zu empfehlen, was dort an Informationen zusammengetragen wurde.

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sh

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