Partyverbot in Espoo
Playlist des Grauens: Polizei verscheucht Jugendliche mit klassischer Musik
Manchmal helfen auch sanfte Töne: Die Polizei in Espoo hatte jahrelang das Problem, dass Jugendliche einen kommunalen Strand zum Ende des Schuljahres regelrecht belagern, um dort ordentlich Party – und gelegentlich Randale – zu machen.
Die Rede ist vom Strand von Haukilahti, der als äußerst beliebt gilt. Nur war es eben nach den Partys oft vorbei mit Badengehen, weil Müll und vor allem Glasscherben den Ort nicht nur unschön, sondern auch gefährlich machten.
Was also tun, um das feierwütige Jungvolk vom Strand fernzuhalten? Statt auf die harte Tour setzte die Polizei von Espoo vor Jahren in einem Testballon auf eine ganz und gar unkonventionelle Methode, um die Party erst gar nicht in Gang kommen zu lassen.
Man entschied nämlich, den Strand zum Ende des Schuljahres von 18.30 bis 23.30 Uhr über große Lautsprecher mit klassischer Musik zu beschallen. Die Aktion entpuppte sich als der Abtörner schlechthin für die Party-People, alles blieb ruhig und sauber. Ein voller Erfolg.
Der perfide Trick zum 6. Mal erfolgreich angewandt
Dieser Tage wurde der perfide Trick nun schon zum 6. Mal erfolgreich angewandt. Dieses Mal gab unter anderem Die schöne blaue Donau von Strauss und Vivaldis Vier Jahreszeiten aufs Ohr. Auch das Ave Maria soll auf der Playlist gestanden haben, berichtet Yle.fi.
Mikko Juvonen von der Polizeibehörde in West-Uusimaa dazu: „Aus Gründen spricht klassische Musik junge Leute überhaupt nicht an. Mehr noch: Junge Leute meiden offensichtlich Orte, an denen klassische Musik gespielt wird.“
Und weiter: „Es ist besser für uns alle, seit wir es schaffen, die Jugendlichen auf dem Trockenen zu halten. Und für Familien ist es einfach Klasse, morgens hierher zu kommen und schwimmen zu können, wenn der Strand sauber ist.“
Strände von Haukilahti sind beliebtes Naherholungsgebiet
Haukilahti ist ein Stadtteil im südfinnischen Espoo. Am Meeresufer des Finnischen Meerbusens im südlichen Teil der Stadt gelegen.
Es ist ein ruhiger Stadtteil mit vielen Waldgebieten und Parks. Direkt gegenüber dem Hauptwohngebiet befindet sich der Wald Toppelund, hinter dem das Meer liegt.
Der finnische Name Haukilahti und der schwedische Name Gäddvik bedeuten beide „Hechtbucht“ und beziehen sich auf die schmale Bucht an der Mündung des Flusses Gräsaån.