„Genug Platz und Nahrung“
Finnland: Population des Vielfraßes seit 2022 um 12 % gestiegen
Neues aus der finnischen Tierwelt: Der Vielfraß (Gulo gulo) ist weiter auf dem Vormarsch, seine Population wuchs binnen eines Jahres um rund 12 Prozent. Seit den 1990er Jahren hat sich der Bestand der damals dramatisch bedrohten Raubtierart sogar verzehnfacht.
An diesem Montag teilte das Finnische Institut für natürliche Ressourcen (Luke) mit, dass landesweit laut einer Zählung im Frühjahr 2023 fast 450 Vielfraße leben. Im Jahr 2022 war der Bestand noch auf etwa 400 Tiere berechnet worden.
„Ein verstärktes Populationswachstum ist charakteristisch für Tiere, die den Platz und die Nahrung haben, um sich zu vermehren“, teilte Luke-Forschungsprofessor Ilpo Kojola mit. Allerdings scheint sich bei der Verbreitung auch geografisch einiges getan zu haben.
Verbreitungsgebiet in Finnland aus dem Osten und Norden in den Süden erweitert
Denn nach Angaben der staatlichen Forstbehörde in Finnland haben sich Vielfraße in den letzten Jahren von ihrem traditionellen Verbreitungsgebiet im Osten und Norden weiter in Richtung Süden bewegt. Darüber berichtete diese Woche auch Yle.fi.
Vielfraße sind die größten Mitglieder der Marderfamilie, die in Finnland vorkommen. Sie sind in erster Linie Aasfresser, können aber auch Rentiere töten – dazu Hasen, Füchse, Vögel und Frösche. Der Name ist Programm. Ein ausgewachsenes Vielfraß-Männchen kann bis zu 28 Kilogramm wiegen.
Hintergrund: Der Vielfraß ist auf der nördlichen Erdhalbkugel beheimatet. Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst vor allem Skandinavien, Sibirien, Alaska und weite Teile Kanadas. Vielfraße erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 65 bis 105 Zentimetern.