Verbalentgleisung eines finnischen Abgeordneten
Regierung als „erbärmliche Arschlöcher“ beschimpft
Manche Leute können einfach nicht anders, als ihren Frustrationen über Social Media freien Lauf zu lassen.
Neuestes Beispiel: Der finnische Abgeordnete Mauri Peltokangas hat Premierministerin Sanna Marin und ihre Ministerriege am Wochenende als „erbärmliche Arschlöcher“ bezeichnet.
Grund für die Entgleisung soll laut einem Bericht auf News Now Finland ein kürzlich erfolgter Angriff auf einen von Peltokangas Parteikollegen von der rechts-konservativen Finnischen Partei gewesen sein.
Noch ist zwar nicht klar, von wem der Angriff verübt wurde. Aber für Peltokangas war schnell klar. Es waren die Linken, wofür sich die rot-grüne Regierung schleunigst entschuldigen müsse.
Da dies bislang ausgeblieben ist, sah sie der Politiker am Wochenende dazu veranlasst, es mit ein wenig rhetorischem Nachdruck zu versuchen. Und vergriff sich dabei vollends im Ton.
Dass das so nicht geht, wird ihm selbst kurze Zeit später aufgegangen sein. Oder es hat ihn jemand auf die Idee gebracht. Jedenfalls war der Facebook-Eintrag schneller wieder gelöscht, als er da war. Nur die Blamage ist davon noch übrig.
Zur Finnischen Partei sollte noch gesagt werden, dass sie mit fast 40 Abgeordneten derzeit die zweitgrößte Fraktion des Parlaments ist.
In den vergangenen Jahren wurden einige Politiker der Partei wegen unterschiedlichster Delikte verurteilt. Oder waren in Rassismus-Skandale verwickelt.
Beispielsweise wurde der Abgeordnete Ano Turtiainen im Juni dieses Jahres aus der Partei ausgeschlossen, weil er sich über die gewaltsame Tötung von George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA übel lustig gemacht hatte.
Selbiges drohe Peltokangas nicht, teilte nun auf Anfrage der Vorsitzende der Fraktion der „Wahren Finnen“, Ville Tavio, mit. Schließlich habe der Politiker mit seinem Facebook-Eintrag die dafür notwendige Schwelle nicht überschritten.
Da zahlt es sich dann tatsächlich aus, Vorsitzender einer solchen Partei zu sein. „Erbärmliche Arschlöcher“ scheint hier fast noch zum guten Ton zu gehören.
sh