Späterer Unterrichtsbeginn
Mehr Schlaf für Jugendliche: Schulen in Finnland haben Schulbeginn um 8 Uhr abgeschafft
Drei finnische Städte haben den Schulbeginn um 8 Uhr morgens abgeschafft, damit die Jugendlichen mehr Schlaf bekommen.
An den Gymnasien in Helsinki, Turku und Tampere beginnt der morgendliche Unterricht nicht mehr um 8 Uhr. In diesem Schuljahr haben die Gymnasien dieser Städte nach jahrelangen Diskussionen über dieses Thema die Anfangszeiten verschoben, das berichtete gestern das finnische Nachrichtenportal Yle Uutiset.
In den meisten Fällen bedeutet dies, dass man 15 oder 30 Minuten später zum Unterricht kommt.
Das Pilotprogramm in Turku sorgt dafür, dass die Gymnasiasten in der Stadt nicht vor 8.30 Uhr anfangen.
Jussi Paavola, der Leiter des städtischen Schulamtes für die Sekundarstufe II, sagte, dass sowohl Eltern als auch Schüler einen späteren Schulbeginn wünschten.
„Sie baten darum, später zu beginnen, und es gibt wissenschaftliche Belege für die Vorteile eines späteren Aufstehens am Morgen“, sagte Paavola über das Pilotprojekt, das auf positive Resonanz gestoßen ist.
In Tampere läutet die erste Glocke für die Gymnasiasten um 8.15 Uhr.
Matti Hännikäinen, der Leiter des Gymnasiums in Tampere, sagte, dass Jugendliche in den letzten Jahren immer mehr Schlaf durch Bildschirmarbeit, einschließlich Spiele und soziale Medien, verloren haben.
Der spätere Schulbeginn in Tampere hing aber auch mit dem schwankenden öffentlichen Nahverkehr zusammen.
„Wir wollten nicht, dass alle zur gleichen Zeit in die Stadt hetzen“, erklärte er.
Auch die Gymnasien in Helsinki haben ihren Schulbeginn verschoben. In der Hauptstadt ist es laut Harri Korhonen, dem Leiter der Sekundarstufe II, Sache der einzelnen Schulen, zu entscheiden, wann der Unterricht Vormittags beginnt.
Einige Gymnasien in Helsinki haben den Schulbeginn auf 9 Uhr verschoben.
Die Rückmeldungen aus den laufenden Pilotprojekten sind bisher positiv, die Situation wird langfristig beobachtet, heißt es im Yle-Bericht.
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ap