Reiseboom im Winterwunderland – aber der Schnee bleibt aus
„Schwarzes“ Lappland: Touristen enttäuscht von Reisestornos
Während Donald Trump den Klimawandel für beendet erklärt, streichen Reiseveranstalter Lappland von ihrer Tourliste, weil der Schnee ausbleibt. Die Region erlebt ein historisches Niederschlagstief, die Schneedecke ist dünn, Touristen bekommen ihr Winterwunderland nicht zu Gesicht und stornieren ihre Reservierungen. Das berichtete gestern Yle Uutiset.
Die Enttäuschung der Touristen ist groß, die Reiseveranstalter TUI und das britische Unternehmen Transun haben entschieden, die Ausflüge nach Lappland, die für die erste Dezemberwoche geplant waren, abzusagen. Die Social Media-Plattformen sind voller enttäuschter Kommentare und Beschwerden der Reisenden.
Das sorgte gar für große mediale Aufmerksamkeit in Großbritannien. Die britische Boulvardzeitung The Sun nannte Lappland in „Crapland“ um.
Die Touristen, deren Ausflüge nicht annulliert wurden, machen sich derweil große Sorgen um ihr Wintererlebnis.
„Die Bilder, die ich gesehen habe, sehen schlimm aus. Wir haben für den Tagesausflug 565 Euro pro Person bezahlt, es wäre eine große Enttäuschung, wenn wir dafür nicht die Magie der Weihnacht zu sehen bekämen.“, sagte Chris Dunleavy aus Newcastle, der für den Tagesausflug mit der Familie nach Enontekiö 3.385 Euro auf den Tisch gelegt hatte.
Adam Williams aus Tamworth, England, betont, dass er Urlaub in Lappland vor allem wegen dem Schnee gebucht hatte, wie Yle berichtet.
„Die Reise mit unserer Tochter in das magische Lappland sollte die Reise unseres Lebens werden. Laut TUI-Broschüre standen Ausflüge mit Schneemobilen und Hundeschlitten auf dem Programm. Jetzt, ohne Schnee, fällt das Programm ins Wasser.“
Das Ausbleiben des Schnees in Lappland ist „nicht typisch“
Yle zitiert den Meteorologen Paavo Korpela mit den Worten: „Der geringe Schneefall ist rekordverdächtig. Es gibt 20-30 Zentimeter weniger Schnee als in Zentrallappland in dieser Jahreszeit üblich ist. Das ist nicht typisch.“
Das Finnische Meteorologische Institut (FMI) spricht davon, dass hoher Luftdruck das Wetter im November dominiert habe, was den Schneefall behindert habe.
„Im Oktober waren weite Teile Lapplands von Schnee bedeckt, danach kam milderes Wetter, der Schnee schmolz.“, sagte Korpela, „Seitdem herrschte Hochdruck vor, also kein Niederschlag.“
Reiseboom in Lappland, aber der Schnee bleibt aus
Der schlechte Start Lapplands in die neue Wintersaison kommt ausgerechnet dann, als die Besucher scharenweise nach Lappland kommen.
Nach Angaben des finnischen Flughafenbetreibers Finavia, werden während der Weihnachtssaison 677 Charterflüge in Lappland erwartet, eine Steigerung um 89 Flüge gegenüber 2017.
Finavia ist dabei, 55 Mio. Euro in Lapplands Flughäfen zu investieren, am Donnerstag erst hat der Kittilä-Flughafen seinen 20 Mio. Euro teueren Anbau eröffnet.
Die Wintersaison zeichnet für 60 Prozent des Tourismus-Jahresumsatzes in Lappland verantwortlich.
ap
Immer mehr Flüge, das hat mit dem Klimawandel natürlich auch gar nichts zu tun.