Nationale Kaffeepanik
Steigende Preise: Finnen horten Kaffee
In Brasilien regnet es zu viel, in Vietnam regnet es zu wenig, und das Ergebnis ist ein Kaffeepreisanstieg auf den internationalen Rohstoffmärkten. Der Arabica-Kaffee beispielweise, König aller Morgenrituale, erfuhr eine 5,5-prozentige Preissteigerung an einem einzigen Dienstag – das hat es seit den wilden 70ern nicht mehr gegeben.
Die Finnen, bekanntlich mehrmaliger Weltmeister im Kaffeekonsum, werden sich jetzt doppelt um ihre Tasse Sorgen machen müssen. Helsingin Sanomat berichtet von einer Art nationaler Kaffeepanik: In den Supermärkten kostet eine Packung Juhla Mokka inzwischen stolze 7,15 Euro, und das ist der Preis in den großen Supermarktketten.
In den kleinen Läden auf dem Land zahlen die Leute noch mehr, so HS.
„Man deckt sich mit Kaffee ein“, sagt Tuija Saarinen-Härkönen gegenüber HS.
Die Preise sind gekommen, um zu bleiben
Die Wetterbedingungen werden sich in den nächsten Jahren kaum entspannen – im Gegenteil. Steffen Schwarz von The Coffee Store ist überzeugt, dass der Klimawandel zu noch häufigeren Wetterextremen führen werde, was sich direkt auf die Kaffeepreise auswirkt.
„Zum anderen haben wir eine Zunahme des Konsums in den Emerging Markets. Das sind meist die Kaffeeproduktionsländer“, erklärt Steffen Schwarz laut Tagesschau.de.
„Und als letzten Grund haben wir erheblich gestiegene Logistikkosten, die zum Teil das Sechs- bis Zehnfache erreicht haben von den Preisen, die wir noch vor der Corona-Pandemie hatten.“
Diese Entwicklungen treffen die Verbraucher mit einer gewissen Verzögerung. Große Player wie Nestlé oder Tchibo haben bereits damit begonnen, ihre Preise anzuheben, um die steigenden Kosten für Kaffeebohnen aufzufangen.
Und so bleibt nicht nur den Finnen nur noch eines: den Löffel Kaffee sparsam dosieren – und hoffen, dass wenigstens der Filter nicht teurer wird.